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Handwerkskammer Hannover/Fender

512 Jugendliche haben sich bis zum 31. März 2021 schon für eine Ausbildung im Handwerk entschieden.4,7 Prozent mehr Ausbildungsverträge

Hannover, 8. April 2021. Die Lehrlingsrollen-Statistik der Handwerkskammer Hannover zeigte für das erste Quartal eine erfreuliche Entwicklung: Im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem es noch keinerlei Corona-Auswirkungen gab, wurden zum Stichtag 31. März dieses Jahres 512 Ausbildungsverträge registriert (Vorjahr: 489). Dies entspricht einem Plus von 4,7 Prozent im Kammerbezirk. In den ebenfalls heute veröffentlichten Ergebnissen der Frühjahrskonjunkturumfrage spiegelt sich diese positive Entwicklung wider: Trotz teils schlechterer, aktueller Geschäftslage fiel die wirtschaftliche Prognose bei der überwiegenden Mehrheit aller befragten Betriebe positiv aus.

„In dem Zuwachs an Ausbildungsplätzen von bis dato 4,7 Prozent gegenüber Vorjahr sehen wir aktuell den Positivtrend aus Februar dieses Jahres fortgesetzt“, so Dr. Carl-Michael Vogt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover. „Eines ist aber klar: Die Berufsorientierung in allgemeinbildenden Schulen und anderen Einrichtungen bleibt auch 2021 schwierig. Deshalb erweitern wir permanent unser Digital-Angebot und bringen so jungen Menschen und Betriebe zusammen. Denn auch Betriebspraktika sind nicht überall möglich.“

Darüber hinaus sei es an der Zeit, dass Berufsschulunterricht wieder in den Regelbetrieb überführt wird. „Die Qualität der dualen Ausbildung lebt vom Berufsschulunterricht neben der betrieblichen Ausbildung“, unterstreicht Vogt. „Nachdem Konzepte für allgemeinbildende Schulen entwickelt wurden, ist es angezeigt, dass Berufsschulen ihre Türen ebenfalls wieder öffnen.“ Der Ausfall von Unterricht wirke sich sonst zunehmend negativ aus.

Ausbildungsplatz-Entwicklung in den Regionen

Überdurchschnittlich gut entwickeln sich die Ausbildungszahlen im Landkreis Diepholz. Hier unterzeichneten bereits 106 Jugendliche einen Vertrag und sorgten damit für ein Mehr in Höhe von 29,27 Prozent (31.03.2020: 86 Ausbildungsverträge). Auch im Landkreis Hameln-Pyrmont ist mit 48 Verträgen ein Zuwachs von 14,29 Prozent zu verzeichnen.

Schlusslicht der Entwicklung ist momentan Nienburg. Waren per 31. März 2020 54 Verträge unter Dach und Fach, sind es in diesem Jahr erst 43. „Aber auch hier gehen wir aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre davon aus, dass sich noch was bewegt“, ordnet Vogt die Werte ein.

Einzig für das Stadtgebiet von Hannover fallen die verhaltende Einschätzung der Geschäftsentwicklung und der nur zögerliche Abschluss an Ausbildungsverträgen deckungsgleich zusammen. „Die Anzahl der Ausbildungsverträge bewegt sich hier mit 193 nur leicht über Vorjahresniveau. Wie sich dieser Stand angesichts der vergleichsweise zurückhaltenden Einschätzung der zukünftigen Geschäftsentwicklung fortsetzen wird, ist derzeit unklar“, zeigt sich Vogt skeptisch.

Nachgefragte Berufe

Junge Menschen interessieren sich für das kommende Ausbildungsjahr insbesondere für den Lehrberuf Elektroniker*in. Die Anzahl der zukünftigen Auszubildenden in diesem Berufsfeld hat sich um 75 Prozent auf 84 Neu-Verträge im Kammerbezirk entwickelt. Zukunftstechnologien, wie Smart Home, machen den Beruf interessant und zu einem auch finanziell interessanten Gewerk.

Weiterhin nachgefragt und entsprechend in der Anzahl der zum Stichtag bereits abgeschlossenen Verträge sind die Maler, Tischler und Sanitär-Heizung-Klima Ausbildungen.

Berufsorientierung in Corona-Zeiten wichtiger denn je

Kammerpräsident Karl-Wilhelm Steinmann hob im Rahmen der Pressekonferenz zur Konjunktur die Relevanz von Eltern und Großeltern in der Begleitung von Jugendlichen zum Thema Berufswahl hervor. „Es ist immer schon Aufgabe von Eltern und auch Großeltern ihre Verantwortung durch Beratung und Begleitung ihrer Kinder bei der Berufswahl auszuüben“, unterstrich Steinmann. „Aber diese wiegt umso schwerer, als Schulunterricht nur teilweise in Präsenz stattfindet. Zahlreiche Betriebe bieten trotz Corona ein Praktikum an. Und Ferienjobs gibt es auch schon im Angebot. Es gibt also Möglichkeiten, zu testen, ob eine Ausbildung im Handwerk etwas sein könnte.“ Er lade jedenfalls alle ein, Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen. „Natürlich gerne auch für eine Ausbildung im Handwerk, das durchlässig ist wie kaum eine andere Branche und für jeden und jede Karrieremöglichkeiten bietet.“

Ansprechpartnerin für die Medien:

Nina Lemmerz-Sickert

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