Brexit - Tipps für Handwerksbetriebe

Hannover.- (fb) Es herrscht Unklarheit: Wie geht es weiter mit dem Brexit? Kommt er? Falls ja, in welcher Form? Vertreter aus Wirtschaft und Politik befürchten, dass ein ungeordneter, nicht von Vertragsvereinbarungen zwischen Europäischer Union und Großbritannien begleiteter Brexit chaotische Zustände mit sich bringen könnte. Die politische und wirtschaftliche Zukunft Großbritanniens ist derzeit noch ungewiss.

"Dieser so genannte harte Brexit hätte zur Folge, dass der Handel mit Großbritannien den Regeln der Welthandelsorganisation unterliegen würde", erklärt Dr. Matthias Lankau, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik und Unternehmensberatung der Handwerkskammer Hannover.

Wie sind deutsche Handwerksbetriebe betroffen?

Das wirft auch für deutsche Handwerksbetriebe, die dort tätig sind, Fragen auf. Beispielsweise: Was passiert jetzt mit Zöllen, Materialbeschaffung oder Arbeitserlaubnissen? Laut Lankau könnten auf deutsche Unternehmen Zölle in Milliardenhöhe zukommen. Deswegen empfiehlt der Ökonom deutschen Handwerksbetrieben dringend, ihre Lieferketten zu überprüfen.

In diesem Zusammenhang spielen auch die so genannten Incoterms in existierenden Verträgen eine wichtige Rolle. Sie legen fest, ob Käufer oder Verkäufer die Logistik- und Zollkosten tragen. Wenn im Vertrag von EXW (Ex Works) die Rede ist, kommt der Käufer für Logistik und Zoll auf. Heißt es dort DAP (Delivered at Place) ist der Verkäufer in der Pflicht. "Liefer- und Transportbedingungen sollten verbindlich geregelt sein", sagt Lankau. Darüber hinaus sei es sinnvoll, eine Brexit-Klausel in bestehende Verträge aufzunehmen, um, beispielsweise durch Preisanpassungen, auf neue Entwicklungen reagieren zu können.

Wenn Sie unschlüssig sind, wie Sie Ihren Betrieb in diesen unruhigen Zeiten am besten positionieren, bietet die Handwerkskammer Hannover Beratung zu allen Fragen in Sachen Brexit an. (18.01.2019)

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