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Handwerkskammer Hannover
Aufgabe "Torbogen mauern": Maurerlehrling Zeiaullah Dosti hat bei der Überberbetrieblichen Lehrlingsunterweisung auf dem Campus Handwerk der Handwerkskammer Hannover einen sehr guten Job gemacht.

Fachkräfte aus dem AuslandGute Leistungen zahlen sich aus

Hannover.- (ve) Vielen Betrieben geht es ähnlich: Sie finden keine deutschen Fachkräfte mehr. Da liegt es nahe, die Fühler anderweitig auszustrecken und sich Strategien zu überlegen, wie man die Aufträge im Betrieb abarbeiten und die Kunden bedienen kann. Bernd Holthus vom Bauunternehmen „Holthus & Lange“ in Asendorf setzt schon seit einiger Zeit auf Auszubildende bzw. Fachkräfte aus dem Ausland. „Wir haben bisher immer gute Erfahrungen gemacht und würden es jeder Zeit wieder tun“, sagt der Chef des Baubetriebs. Besonders glücklich ist der Unternehmer mit seinem aktuellen Azubi Zeiaullah Dosti. Zeiaullah Dosti stammt aus Afghanistan und ist mit dem klaren Ziel nach Deutschland gekommen eine Ausbildung im Maurerhandwerk zu machen. „In meiner Heimat habe ich bereits viel in dem Bereich gearbeitet, konnte dort aufgrund der aktuellen Lage aber nicht bleiben. Die Ausbildung in Deutschland hat einen guten Ruf und bietet Sicherheit“, erklärt Dosti den Grund für seinen Wunsch im Handwerk tätig zu werden.

Mit Ehrgeiz Ziele erreichen

Durch seinen Schwager, der bereits bei der Firma Holthus & Lange als Fliesenleger angestellt ist, kam der Kontakt mit dem Chef zustande. „Wir haben gesucht und wie es der Zufall so will, passte es gleich auf Anhieb. Herr Dosti beherrschte die deutsche Sprache wirklich gut, war höflich und hat einfach überzeugt“, erinnert sich Holthus. So stand dem Beginn der Ausbildung im September letzten Jahres nichts mehr im Wege.

Doch mittlerweile befindet sich der Maurerazubi nicht regulär im ersten, sondern bereits im 3. Lehrjahr. Denn aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in der Berufsschule, in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung sowie im Betrieb konnte er seine Ausbildungszeit um ein Jahr verkürzen. „Ich habe in meiner Freizeit viel gelernt und die Vorbildung in meiner Heimat hat sicherlich auch dazu beigetragen. Das alles wäre aber ohne die Unterstützung meines Chefs und den Kolleginnen und Kollegen nicht möglich gewesen. Dafür bin ich sehr dankbar“, betont Dosti. Auch Bernd Holthus kann das Engagement und die Zielstrebigkeit seines Azubis nur bestätigen: „Er hat in jeder freien Minute gebüffelt und wäre sonst einfach unterfordert gewesen. Er macht super Arbeit. Ich kann nur Positives über ihn berichten“, freut sich der stolze Chef.

Und was kommt nach der Ausbildung?

Deutsch hat sich der Maurerazubi weitestgehend selbst beigebracht, mit Büchern, Fernsehschauen, aber besonders der Arbeitsalltag mit den Kollegen habe zum besseren Sprachverständnis beigetragen, so Dosti. Wie es für ihn nach seiner Ausbildung weitergeht, weiß er noch nicht sicher. „Eigentlich wollte ich die Meisterschule anschließen, aber da noch meine Frau und meine Kinder im Iran sind, lässt sich das noch nicht genau planen“, berichtet der Familienvater. „Aber aus den Augen verliere ich den Meistertitel sicher nicht.“ (05.12.2023)

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Julia Yilmaz

Beraterin im Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk - IFHa

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