Dietmar Rokahr, Geschäftsführer der Handwerkskammer (Mitte) diskutierte mit Stefan Noort von der Industrie- Industrie- und Handelskammer Hannover (links) und Jan Sedelies von der HAZ.
Frederick Becker
Dietmar Rokahr, Geschäftsführer der Handwerkskammer (Mitte) diskutierte mit Stefan Noort von der Industrie- Industrie- und Handelskammer Hannover (links) und Jan Sedelies von der HAZ.

Handwerk: Keine Angst vor der Digitalisierung

Hannover.-(fb) Dietmar Rokahr, Geschäftsführer für den Bereich Wirtschaft in der Handwerkskammer Hannover, war jüngst als Experte zur „Digitalen Kaffeepause“ eingeladen, einer Talkrunde mit wechselnden Gästen, die für die Dauer der CEBIT täglich am Kröpcke stattfindet. Ausrichter sind die CEBIT und die Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

„Der digitale Wandel ist allumfassend“, konstatierte Rokahr. Besonders gut sei das am Fotografenhandwerk zu beobachten. Aber: „Handwerk wird nach wie vor von Hand gemacht.“ Zwar würden sich Handwerksberufe verändern und die Ausbildungsinhalte müssten entsprechend angepasst werden, allerdings seien die soliden handwerklichen Grundlagen das Wichtigste.  „Die Werkzeuge werden sich verändern, aber wir erwarten keine Revolution“, meinte Rokahr.

Auch im Bereich Digitalisierung sei fachliche Weiterbildung entscheidend, erklärte Rokahr. Er sprach sich dagegen aus, die Ausbildungsdauer auszudehnen, um mit der digitalen Entwicklung Schritt zu halten.

„Die Handwerkskammer setzt auf die Modernisierung und Verbesserung der bestehenden Berufe“, meinte der Geschäftsführer. „Wir wollen keine neuen Berufe aus dem Boden stampfen.“

Im Handwerkskammerbezirk Hannover gebe es derzeit mehr als 8.000 Auszubildende, so Rokahr. Betriebe bieten für das Ausbildungsjahr 2018 noch rund 750 Lehrstellen an, die sie bisher nicht besetzen konnten. Junge Leute hätten gute Chancen im Handwerk Karriere zu machen. Nur leider sei es vielen Schulabgängerinnen und Schulabgängern nicht bewußt, dass auch mit einer dualen Ausbildung ein gutes Einkommen zu erzielen sei. (13.06.2018)