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Die Geschäftsentwicklung liegt insgesamt nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Darüber hinaus freut sich das Handwerk über steigende Beschäftigungszahlen. Die wirtschaftliche Lage in den Landkreisen ist befriedigend. Handwerksbetriebe trotzen Corona

Hannover, 12. Oktober 2020. Heute veröffentlichte die Handwerkskammer Hannover ihre Herbst-Konjunkturumfrage. Mit einem Geschäftsklimaindex von 120 Punkten gegenüber 135 im Vorjahresquartal liegt die konjunkturelle Entwicklung insgesamt nur leicht unter dem Niveau des vergangenen Jahres.

„Die Ergebnisse der Befragung unserer Mitgliedsbetriebe zeigt, dass das Handwerk als mittelstandsgeprägter Wirtschaftszweig gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein wichtiger Stabilisator der Volkswirtschaft insgesamt ist“, fasst Peter Karst, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, die Ergebnisse zusammen. „Dies kann für die überwiegend positiv zu bewertende Umsatzentwicklung in Zeiten der Rezession festgestellt werden. Darüber hinaus zeigt auch die steigende Beschäftigung sowie das gestiegene Ausbildungsengagement unserer Betriebe“, dass der Mittelstand seiner gesellschaftlichen Verantwortung auch in arbeitsmarktpolitischen Zusammenhängen nachkommt“, hebt Karst hervor.

Konjunkturdaten mit Spannung erwartet

Traditionell befragt die Handwerkskammer Hannover im Frühjahr und Herbst eines jeden Jahres Mitgliedsbetriebe im Kammerbezirk. „Wir waren auf die Umfragewerte in diesem Durchgang sehr gespannt“, beschreibt Dietmar Rokahr, Geschäftsführer für den Bereich Wirtschaft, die Erwartung. „Zu dem in Gesamtschau vergleichsweise positiven Ergebnis hat insbesondere die positive Auftragslage im Bau- und Ausbauhandwerk beigetragen“, ordnet Rokahr die grundsätzliche Entwicklung ein. Die Geschäftslage im Gesamthandwerk werde allgemein überdurchschnittlich gut beurteilt (141 Indexpunkte gegenüber 158 im Vorjahresquartal).

Situation in den Handwerksbranchen sehr unterschiedlich

„Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage weicht allerdings von der erwarteten Entwicklung ab. Über alle befragten Betriebe hinweg wird die zukünftige Auftrags- und Umsatzsituation nur verhalten positiv eingeschätzt“, erläutert Matthias Lankau, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Unternehmensberatung. „In den vergangenen drei Jahren konnten wir wiederholt eine eher zurückhaltende Einschätzung der Geschäftsentwicklung feststellen. In diesem Jahr ist mit 102 Indexpunkten die Einschätzung noch etwas verhaltener als in den Vorjahren 2018 und 2019 mit je 114 Punkten“, so Lankau. Dies könne durchaus auf Corona zurückgeführt werden.

Darüber hinaus liege durch ein Auftragsplus insbesondere in den Bau- und Ausbauhandwerken die Kapazitätsauslastung mit 82 Prozent mit nur drei Prozentpunkten unter Vorjahresniveau zum Umfragezeitpunkt immer noch auf hohem Niveau.

Positiv ist die Entwicklung im Bau- und Ausbauhandwerk. 33 Prozent der Betriebe des Bauhandwerks meldeten eine unveränderte Geschäftslage, 65 Prozent der Betriebe sogar eine gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbesserte wirtschaftliche Lage. Der Geschäftsklimaindex im Ausbauhandwerk nahm um lediglich neun Indexpunkte gegenüber Vorjahr ab. Die Mehrheit der Betriebe konnten Umsätze und Aufträge zum Umfragezeitpunkt steigern, wenngleich die Dynamik im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat.

Im Nahrungsmittelhandwerk wird das Geschäftsklima immer noch als relativ zufriedenstellend bewertet.  Weniger erfreulich verlief die Entwicklung im Zulieferhandwerk. Im Kraftfahrzeug- und bei den Dienstleitern ist die konjunkturelle Entwicklung deutlich negativ. Insbesondere im Kraftfahrzeughandwerk gingen bei 63 Prozent der Betriebe die Auftragseingänge zurück, die Umsätze bei knapp der Hälfte. Mit 82 Indexpunkten ist die Beurteilung des Geschäftsklimas die schlechteste in den vergangenen zehn Jahren. Für die Zukunft stellt sich die Branche im Kammerbezirk auf herausfordernde Zeiten ein.

Entwicklung in den Regionen befriedigend

Die Regional-Analyse zeigt gegenüber dem Vorjahr in den Landkreisen Nienburg, Schaumburg, Hameln-Pyrmont und der Region Hannover eine rückläufige Entwicklung.

Anders nur im Landkreis Diepholz: Hier stieg der Geschäftsklimaindex um fünf Indexpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Bezüglich der weiteren Entwicklung der Geschäftslage sind die Erwartungen der Betriebe in den Landkreisen   sehr zurückhaltend. Insgesamt wird die wirtschaftliche Situation aber noch immer als befriedigend bezeichnet.

Pressekontakt:

Nina Lemmerz-Sickert

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