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Handwerkskammer Hannover/Fender

Handwerkskammerpräsident Karl-Wilhelm Steinmann blickt zufrieden auf das Jahr 2019. Vollversammlung im Zeichen der Nachhaltigkeit

Hannover, 27. November 2019.- Die Herbstvollversammlung des Jahres 2019 der Handwerkskammer Hannover stand ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Zwei spannende Referentinnen – Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Dr. Auma Obama, Initiatorin und Vorstandsvorsitzender der Auma Obama Foundation Sauti Kuu, führten mit kurzen Vorträgen in das Thema „Nachhaltigkeit: Globale Herausforderungen und lokale Strategien“ ein, das in einer Talkrunde vertieft wurde.

Handwerkspräsident Karl-Wilhelm Steinmann machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit für das Handwerk im Grunde nichts Neues sei, da es gewohnt sei, in Generationen zu denken. Darüber hinaus stünden Themen wie energetisches Bauen, gesunde Ernährung, klimaschonende Mobilität, Instandsetzung, Reparatur, Sanierung, Modernisierung, Recycling und Upcycling im Handwerk hoch im Kurs.

Das allein reiche aber sicher nicht, um der globalen Herausforderung, dass wir unseren Nachkommen ein intaktes, ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen, wirksam zu begegnen. Steinmann kündigte daher an, dass das Thema Nachhaltigkeit künftig noch intensiver in den Blick genommen werde. Die 17 Ziele der Nachhaltigen Entwicklung, wie sie 2015 von den Vereinten Nationen formuliert worden seien, sollen dabei die Richtschnur und Orientierung bieten.

„Ich finde es deshalb gut, dass der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover nicht nur in der SDG Kommission des BMZ vertreten, sondern auch Beiratsvorsitzender des Bundesprojektes `Nachhaltigkeit in Handwerksbetrieben stärken` ist“, ergänzte Steinmann. „Wir können es uns einfach nicht mehr leisten, nicht nachhaltig zu agieren. Auch wenn das Handwerk vorwiegend lokal und regional aufgestellt ist, müssen wir uns immer wieder deutlich machen, dass unser Tun letztlich globale Auswirkungen haben kann und haben wird.“

Das sei unter anderem ein Antrieb für ein Bildungsprojekt, das die Handwerkskammer Hannover gemeinsam mit der Auma Obama Foundation Sauti Kuu durchführen will. Ein Projekt , das auf das Ziel 4 Hochwertige Bildung und das Ziel 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele einzahle.

Mit dem Blick auf das Jahr 2019 zeigte sich Steinmann zufrieden mit dem Jahresverlauf: Die Handwerkskonjunktur sei stabil, auch wenn die Aussichten sich allmählich eintrüben. Er wies darauf hin, dass die Ausbildungszahlen langsam aber sicher weiter ansteigen, und dass das leichte Minus bei den neuen Ausbildungsverträgen zum 31. Oktober 2019 im Kammerbezirk Hannover mit 0,6 Prozent deutlich unter dem Landes- und dem Bundesdurchschnitt (-3,2 % bzw. -2,6 %) liege.

Erfreut zeigte sich Handwerkskammerpräsident Karl-Wilhelm Steinmann über die von der Landesregierung beschlossene Verlängerung der Meisteranerkennungsprämie und die Einführung der Meistergründungsprämie. Auch die von der Bundesregierung beschlossene Wiedereinführung der Meisterpflicht für 12 Gewerke, die Anfang 2020 in Kraft treten wird, wertete er als Schritt in die richtige Richtung. Dies zeige, so Steinmann, dass die Politik bereit sei, die Fehler der Deregulierung der Handwerksordnung des Jahres 2004 zu korrigieren und die Meisterqualifikation als Qualitäts- und Qualifizierungsausweis wieder zu stärken.

Im Zusammenhang mit den Herausforderungen, die die Digitalisierung mit sich bringe, wies er auf die Gefahren der Datenmonopole hin, die durch die Nutzung eines Geräts, einer Maschine, einer Anlage oder eines intelligenten Produkts wie beispielsweiser einer Heizungsanlage, eines Kraftfahrzeugs oder eines mit Sensoren ausgestatteten Bodenbelags entstehen. Bisher hätten faktisch nur die industriellen Hersteller dieser Produkte einen datenschutzrechtskonformen Zugang zum Produkt und zu dessen Nutzern. Nur sie haben die Möglichkeit, Daten zu analysieren und den Nutzern einschlägige Serviceangebote zu machen.

Für die kleingewerblich geprägte deutsche Wirtschaft und ihre Handwerksbetriebe könne dies gravierende, ja bedrohliche Auswirkungen haben, so Steinmann. So werden künftig Wartungs- oder Reparaturaufträge sowie erweiterte Kundendienstleistungen und Geschäftsmodelle nicht mehr ohne weiteres ausgeführt und angeboten werden können. Das Handwerk fordere daher klare rechtliche Regelungen, die solche Datenmonopole verhindern und den Betrieben einen freien Zugang zu allen gerätespezifischen Daten ermöglichen.

Ein Video zur Herbstvollversammlung finden Sie hier:

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