Elisa Hohl nimmt am Frauenförderprojekt „Handwerk mit FiF“ teil. Von ihrer Mentorin, Dachdeckermeisterin Jacky Gerschler, erhofft sie sich neue Impulse.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Elisa Hohl (r.) nimmt am Frauenförderprojekt „Handwerk mit FiF“ teil. Von ihrer Mentorin, Dachdeckermeisterin Jacky Gerschler, erhofft sie sich neue Impulse.

Frauenförderprojekt "Handwerk mit FiF"Wissenstransfer von Frau zu Frau

Hannover.- (see) Über ein Speed Dating haben sie sich kennengelernt. 24 FiF-Teilnehmerinnen trafen auf 24 starke Frauen, die im Rahmen des Projekts der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH „Handwerk mit FiF – nachhaltig führen“ als Mentorinnen fungieren wollten.

 „Wir fanden uns gleich sympathisch, der Mensch auf der anderen Seite hat einfach ein tieferes Interesse geweckt“, erläutert Elisa Hohl, die seit März 2023 beim, vom niedersächsischen Sozialministerium und mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Frauenprojekt FiF dabei ist. Auch für Mentorin Jacky Gerschler war Hohl die erste Wahl. Für beide ist es wichtig sich auf Augenhöhe auszutauschen. Wo liegen die Herausforderungen? Was kann man besser machen? Welche Tipps und Tricks gibt es bei der Personalführung? 

Erfahrungen gibt es jedenfalls genug zu teilen. Dachdeckermeisterin Jaqueline Gerschler führt gemeinsam mit ihrem Mann einen kleinen Dachdeckerbetrieb in Garbsen und kennt sich aus mit den Herausforderungen im Handwerk: Mehr und mehr zusätzliche Arbeit durch überbordende Bürokratie, Nachwuchsmangel und das immerwährende Thema, wie man Betriebsabläufe optimieren kann.

Ehrlicher Austausch ist das A und O

„Ich verspreche mir vor allem einen ehrlichen Austausch zu allen Fragen, die ich habe“, so die 27-jährige Hohl, die seit fast drei Jahren bei der Konditorei Mundus in Hannover für das Kundengeschäft zuständig ist. Das Ziel, stellvertretende Geschäftsführerin zu werden, hat sie bereits erreicht, so dass sie sich mit Hilfe von FiF jetzt on the job in allen Fragen der Betriebsführung weiterbildet. „Und da ist mir die persönliche Weiterentwicklung genauso wichtig wie die fachliche“, so Hohl, die bereits einige Seminare und auch zwei Coachings im Rahmen von FiF absolviert hat.

„Das Projekt FiF hat das Ziel das Potential von Frauen im Handwerk zu heben, zu fördern und ihre Kompetenzen zu erweitern“. erläutert Projektleiterin Wiebke Gisnas. „Mit dem Schwerpunkt der umfassenden Nachhaltigkeit verbessern wir nicht die Berufsperspektive der Teilnehmerinnen. Es profitieren auch die Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen freistellen, denn sie binden die Fachkräfte an den Betrieb und verbessern dadurch ihr Wettbewerbsfähigkeit.“

Ein Thema ist Jacky Gerschler, die 2009 als erste Frau in der Kreishandwerkerschaft Burgdorf die Ausbildung zur Dachdeckerin abgeschlossen hat, besonders wichtig. „Ich finde, dass die Diskriminierung von Frauen in typischen Männerberufen bei FiF ein Aspekt sein sollte. Das ist aus meiner Sicht immer noch ein Thema, und FiF ist ein guter Rahmen, um darüber zu sprechen und sich gegenseitig zu stärken“, so die 39-Jährige, die im letzten Jahr eine Ausbildung zur Mentorin gemacht hat. 

Und was steht jetzt als nächstes an? „Die gegenseitigen Betriebsbesuche, auf die wir sehr gespannt sind“, sind sich beide einig. (03.04.2024)

Kontakt:

Wiebke Gisnås

Mitarbeiterin der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH

Tel. +49 5131 9910 109

Mobil 0176 60 37 04 17

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