Andreas Borchardt an seiner CNC-Maschine
Seeger
Andreas Borchardt an seiner CNC-Maschine

Vier Betriebsinhaberinnen und -inhaber blicken ins nächste Jahr. Im ersten Teil der Serie geht es um das Thema Digitalisierung.Aussichten 2017

Hannover.- (see) Es sind ganz unterschiedliche Themen, die Handwerksunternehmerinnen und - unternehmer beschäftigen. Die Antworten auf die Frage, was sie von 2017 erwarten, fiel daher sehr verschieden aus. Bei Tischlermeister Andreas Borchardt steht das Thema Digitalisierung in dem von seinem Vater geführten Familienunternehmen ganz oben auf der Agenda. Er ist fest überzeugt, dass die Automatisierung in Handwerksbetrieben die Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leichter macht.  Daher hat er Ende 2014 ein computergestütztes Automatiklager und Plattenaufteilzentrum angeschafft. Aber statt der erhofften Verbesserung gab es erst einmal Probleme. Die Mitarbeiter fremdelten mit der neuen Technik.

„Gerade die älteren Mitarbeiter haben noch Berührungsängste“, erzählt der Juniorchef, der selber mit Computern und digitaler Technik groß geworden ist. „Ich bin Fan der Digitalisierung", erklärt Borchardt. "Aber ich sehe auch die   Herausforderung, die das gerade für kleine Handwerksbetriebe bedeutet. “  Gerade, was das rechtskonforme Datenhandling und die Datensicherheit angehe, müssten viele Vorschriften eingehalten werden und so viel technischer Sachverstand vorhanden sein, dass das den einzelnen Unternehmer sehr in Anspruch nehme. Das komme alles zum normalen Kerngeschäft hinzu.

Schlussendlich hat es die Unternehmerfamilie Borchardt aber doch geschafft, seine Mitarbeiter mitzunehmen. Mit vielen Gesprächen und  regelmäßigen Schulungen überzeugte sie sie, dass der Nutzen für sie größer ist als der Lernaufwand. „Bei uns muss niemand Angst haben, Fehler zu machen“, sagt der 33-jährige Tischlermeister. Aber eins sei auch klar, es gehe kein Weg an der digitalen Technik vorbei.

Die nächste Anschaffung steht schon auf dem Programm: Eine neue Telefonanlage mit Chat-Funktion und vielen anderen Funktionen soll beschafft werden, um die interne Kommunikation auch außer Haus zu gewährleisten. Mittelfristig strebt Borchardt das papierlose Büro an. Auch hier müssen die Mitarbeiter mitziehen. „Wir werden ganz viel informieren und kommunizieren, wie viel Optimierungspotential die neue Technik bietet“,  so Andreas Borchardt.

Der Familienbetrieb Borchardt ist nur einer der mehr als 19.000 Handwerksunternehmen, der sich mit dem Megatrend Digitalisierung auseinander setzen muss. Daher greift die Handwerkskammer Hannover das Thema auf. Am 27. April 2017 findet  unter dem Titel #handwerkdigital eine Auftaktveranstaltung statt, der weitere Themenabende, Workshops und Seminare folgen werden. Wenn Sie Interesse haben, dann lassen Sie sich gern auf die Einladungsliste setzen. (03.01.2017)

Wir setzen die Serie "Aussichten 2017" fort. Im zweiten Teil der Serie lesen Sie, wie die Integration von Flüchtlingen im Handwerk gelingen kann.


Ihre Ansprechpartnerin zum Thema Digitalisierung:

Linda Gutt

Mitarbeiterin Geschäftsbereich Projekte der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Service GmbH

Tel. +49 5131 9910 111

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