Unterricht
FRANZ FENDER

Gezielter zusätzlicher Sprachunterricht vor und während der Ausbildung bereitet optimal auf die Gesellenprüfung vor. Damit Azubis die Prüfung bestehen

Hannover.- (see) „Im letzten Durchgang der Gesellenprüfung haben von 85 Prüflingen nur 53 bestanden. Das war für uns ein Weckruf, dass wir etwas unternehmen müssen“, erzählt Kai-Uwe Henneberg, Obermeister der SHK-Innung Hannover. Bei vielen Auszubildenden mit Zuwanderungshintergrund scheitere es an der theoretischen Prüfung, weil sie Texte nicht gut genug lesen und verstehen könnten.

Neues Förderangebot

Um hier Abhilfe zu schaffen, ist im letzten Jahr ein neues Förderangebot in der Region Hannover gestartet. Es bietet kostenfreie Deutschkurse vor und während der Ausbildung für lernbereite Jugendliche mit Migrationshintergrund. „Das wäre auch für einen unserer Auszubilden sehr hilfreich gewesen, der mehrmals durch die Prüfung gefallen ist. Er kann sich mündlich sehr gut verständigen und ist fachlich gut, nur die Theorieprüfung ist ein unüberwindbares Hindernis“, so Henneberg. Hier hätte ein vorgeschalteter und ausbildungsbegleitender Deutschkurs sicherlich helfen können.

Damit das für die SHK-Azubis in Zukunft besser läuft, hat er im letzten Jahr zusammen mit dem Schulleiter der hannoverschen BBS 3, Harald Meier, kurzentschlossen die Betriebe angerufen, deren Lehrlinge beim Spracheinstiegstest schlecht abgeschnitten haben. „Die Hälfte aller angerufenen Unternehmerinnen war froh über diese Möglichkeit der Sprachförderung, und so haben wir spontan eine Klasse mit SHK-Azubis zusammen bekommen“, berichtet Henneberg. Die Betriebe können mit Hilfe des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Programms motivierten Zugewanderten eine Chance auf eine Ausbildung geben, obwohl die Deutschkenntnisse noch nicht ganz ausreichten.

Sprachkurs vor und während der Ausbildung

„Das Charmante an diesem Pilotprojekt ist die praktische Umsetzung. Bereits vor der Ausbildung gibt es einen vierwöchigen Vollzeitsprachkurs, danach wird er ausbildungsbegleitend weiterlaufen, und das alles in der für ihn zuständigen Berufsschule“, erklärt Christian Bunzel von der Handwerkskammer Hannover. Mit diesem gezielten Unterricht in der Berufsschule würden die Auszubildenden optimal auf die Gesellenprüfungen vorbereitet.

Das Pilotprojekt wurde von der Region Hannover zusammen mit der IHK, der Handwerkskammer Hannover, der Bundesagentur für Arbeit und dem Job Center Region Hannover ins Leben gerufen. (19.02.2021)

Fragen zum Förderprogramm beantwortet:

Christian Bunzel

Ausbildungsberater

Tel. +49 511 34859 477

Fax +49 511 34859 432

bunzel--at--hwk-hannover.de