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Handwerkskammer Hannover/Edelmann
Viele Pins: Chef Dieter Ahrens (Mitte), Mitarbeiterin Nicole Krägenbring und Mitarbeiter Sascha Backhaus zeigen auf der Karte, wo Photovoltaikanlagen verbaut wurden.

In Zeiten von Corona hat das Thema Nachhaltigkeit nochmals an Bedeutung gewonnen. Der Drang nachhaltiger zu wirtschaften spielt auch im Betrieb von Dieter Ahrens eine entscheidende Rolle.Der energieautarke Betrieb

Hannover.- (ve) Plötzlich piept es. Dieter Ahrens macht das Fenster auf. „Ich wurde nur daran erinnert, dass wir Frischluft benötigen“, erklärt Ahrens mit einem Lächeln. Dies ist nur eine von vielen technischen Spielereien, die Dachdeckermeister und Geschäftsführer von Ahrens Dachtechnik und Ahrens Solartechnik für sich entdeckt hat und testet, ob und wie er es für seinen Betrieb nutzen kann.

Nachhaltigkeit wird in dem Bückeburger Betrieb groß geschrieben, der sich neben der reinen Dachdeckerei auf den Bau von Photovoltaikanlagen für Privat- und Gewerbekunden spezialisiert hat. Vor neun Jahren wurde das Unternehmen am jetzigen Standort neu gebaut. Schon damals hat der Handwerksmeister darüber nachgedacht, wie man das Gebäude und die Büros optimal und nachhaltig nutzen kann. „Wir haben unsere kompletten Arbeitsabläufe optimiert, um die Zeit so gut es geht zu nutzen. Ein funktionierendes Zeitmanagement ist in einem Handwerksbetrieb enorm wichtig“, findet Ahrens. So werden beispielsweise die Fahrzeuge für den nächsten Tag schon am Abend vorher beladen. „Unsere Devise ist: Abfahrt ist 15 Minuten nach Arbeitsbeginn. Und das können wir auch so gut wie immer einhalten“, so der Dachdeckermeister.

Um dazu beizutragen den CO2-Ausstoß zu verringern, wurde der Fuhrpark des Betriebs teilweise mit Elektrofahrzeugen aufgestockt. In den kommenden Jahren sollen alle Autos sukzessive auf Elektro umgestellt werden. Auch das Anlieferungssystem für Lastwagen wurde beim Bau des Gebäudes bedacht. „Wir haben keine Einfahrt, aus der der Laster wieder rausfahren muss, sondern einen Ringsumweg ums Gebäude – auf der einen Seite geht es rein und auf der anderen Seite wieder raus – so vermeiden wir, dass die Einfahrt zugeparkt wird und die normalen Arbeitsabläufe von unseren Mitarbeitern auf dem Gelände nicht gestört werden“, sagt Dieter Ahrens.

Rund 50 Prozent des Jahres ist der Handwerksbetrieb autark. Das kommt zum einen von der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Niedrigenergiegebäudes, zum anderen erfolgt die benötigte Bewässerung aus der betriebseigenen Zisterne. Auch die Bewegungsmelder im gesamten Gebäude, die nur Licht anschalten, wenn sich jemand im Raum befindet, oder die Heizkörper, die nur Wärme abgeben, wenn die Fenster geschlossen sind und sich abschalten, sobald sie geöffnet werden, sind nur einige weitere Dinge, die zur Autarkie des Unternehmens und somit zur Nachhaltigkeit insgesamt beitragen.

„Dass das Thema Nachhaltigkeit auch bei unseren Kunden immer wichtiger wird, merken wir in unserer täglichen Arbeit. Viele denken genauer darüber nach, wie sie was verändern können, um Energie und Ressourcen zu sparen“, erzählt Dieter Ahrens. Über 50 Anfragen am Tag seien keine Seltenheit, laut Ahrens. Über mangelnde Aufträge kann sich der Betrieb demnach nicht beschweren.

Nichtsdestotrotz brennt dem Chef von insgesamt 27 Mitarbeitern bereits wieder ein neues Projekt unter den Nägeln:  ein komplett energieautarkes Bürogebäude. Die Planungen dazu sind bereits im vollen Gange. „Strom, Heizung, Mobilität – alles unter einem Dach und alles aus eigner „Erzeugung“. Unser Ziel ist es, ein 100-prozentig autarkes Gebäude zu erschaffen“, betont Ahrens. Einer der Gründe für diese Idee sei unter anderem der ständige Zuwachs an neuen Mitarbeitern gewesen. Wir brauchen mehr Platz, aber vor allem möchte ich etwas für die regionale Wertschöpfung tun“, verdeutlicht der 53-Jährige. Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag für das Projekt gestellt werden. Was für die Verwirklichung des Traumes dennoch fehlt, ist eine kleine Finanzspritze. „Das Projekt ist kostspielig, aber ich bin bereit einen großen Teil davon selbst zu finanzieren. Wer gerne in ein Zukunftsprojekt investieren und uns als Handwerksbetrieb unterstützen möchte, kann sich gerne bei mir melden“, sagt Ahrens mit einem Augenzwinkern. (02.06.2020)





Serie Nachhaltigkeit

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen aufgestellt. Wir beleuchten einige davon aus Sicht des Handwerks.

Ziel 7 für nachhaltige Entwicklung - Agenda 2030 der UN
Ziel 7 für nachhaltige Entwicklung - Agenda 2030 der UN

 

Ziel 13 für nachhaltige Entwicklung - Agenda 2030 der UN
Ziel 13 für nachhaltige Entwicklung - Agenda 2030 der UN



Sie möchten sich in Sachen Umwelt und Energie weiterbilden? Dann wenden Sie sich an das Zentrum für Umweltschutz der Handwerkskammer Hannover.

Ansprechpartnerin:

Martina Mahler

Assistentin des Geschäftsführers Wirtschaft

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