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Es boomt! Aber nicht alle Branchen profitieren davon.Frühjahrskonjunktur 2018 im Handwerk

Hannover, 13. April 2018.- Die Handwerkerinnen und Handwerker im Bezirk der Handwerkskammer Hannover sind betriebswirtschaftlich immer noch hervorragend unterwegs. Gegenüber dem Vorjahresquartal blieb der Geschäftsklimaindex zwar konstant bei 136 Indexpunkten. Die überwiegende Zahl der Konjunkturparameter zeigt jedoch abermals nach oben. Das machte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, Peter Karst, bei der Vorstellung des Konjunkturberichts deutlich.

Er wies darauf hin, dass die Auftragseingänge in per saldo neun Prozent der befragten Betriebe zugelegt haben und die Umsatzentwicklung nur leicht negativ verlief. Per saldo meldeten drei Prozent der Betriebe ein Umsatzminus. Der Preisüberwälzungsgrad habe sich, so Karst, leicht verbessert. Die Investitionstätigkeit verlief zu Beginn des Jahres im Vergleich zu den Vorquartalen positiv. 23 Prozent der Handwerksbetriebe kürzten ihr Investitionsbudget, dem steht ein um ein Prozent höherer Anteil  gegenüber, der vermehrt investierte.

Leider entwickele sich die Beschäftigtenzahl nicht mehr in allen Branchen des Handwerks mit der derselben Dynamik, erklärte Karst. Die Beschäftigtenzahl insgesamt sei im Frühjahrsquartal leicht nach unten korrigiert worden. 15 Prozent aller befragten Betriebe bauten Personal ab, neun Prozent stockten dennoch ihren Mitarbeiterstamm auf. Dagegen habe die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich zugenommen. Lediglich die Dienstleistungshandwerke konnten die Betriebsauslastung des Vorjahresquartals nicht halten.  

Gute Stimmung im Bau –und Ausbauhandwerk

Die baukonjunkturelle Entwicklung zeigt sich zu Beginn 2018 hervorragend. So kletterte das Stimmungsbarometer im Bauhandwerk um 11 Punkte auf 139 Indexpunkte. Insbesondere der Wohnungsbau hat von den niedrigen Zinsen und dem wachsenden Bedarf an Wohnungen in den Ballungsräumen profitiert.

Im Ausbauhandwerk sank der Geschäftsklimaindex um 8 Punkte auf 142 Indexpunkte. Die Auftragszuwächse waren gut, sodass die Verkaufspreise in per saldo 28 Prozent der befragten Betriebe angehoben werden konnten. Negativ hingegen verlief die Umsatzentwicklung. Die befragten Betriebe des Bau- und Ausbauhandwerks sehen mit Zuversicht in den kommenden Geschäftsverlauf. Die Beschäftigtenzahlen werden nach Angaben der Betriebe deutlich zunehmen, gleiches gilt für die Auftragseingänge und die Umsatzentwicklung.

Entwicklung im Zulieferhandwerk: erfreulich!

Sehr erfreulich ist die konjunkturelle Entwicklung auch im hannoverschen Zulieferhandwerk. Mit einem Indexwert von 148 Punkten bei der Beurteilung der eigenen Geschäftslage ist das Stimmungsbarometer um 15 Indexpunkte gestiegen. Die gute Geschäftslagebeurteilung ist mit Sicherheit auf die hervorragende Auftragslage zurückzuführen.

Durchwachsene Stimmung im Kraftfahrzeughandwerk

Die Stimmungslage im Kraftfahrzeughandwerk ist durchwachsen. Mit 115 Indexpunkten ist die Beurteilung der Geschäftslage die zweitschlechteste Beurteilung aller Handwerksbranchen. Die Auftragseingänge allerdings waren per saldo positiv.

Bessere Geschäftsklimabeurteilung im Nahrungsmittelhandwerk

Die Geschäftsklimabeurteilung im Nahrungsmittelhandwerk hat sich deutlich verbessert und liegt mit 140 Indexpunkten um vier Punkte oberhalb des entsprechenden Indexwertes im Gesamthandwerk. Ursächlich hierfür ist eine sehr gute Auslastung der Betriebe, die zu einem Beschäftigtenzuwachs von per saldo 16 Prozent bei den Nahrungsmittelhandwerkern führte.

Dienstleistungs- und Gesundheitshandwerke: deutlich unter dem Durchschnitt

In den Dienstleistungshandwerken und den Gesundheitshandwerken sieht es nicht ganz so freundlich aus. Mit einem Geschäftsklimaindex von 122 Indexpunkten bzw. 106 Punkten liegen diese Branchen deutlich unter dem Durchschnittswert im Gesamthandwerk.

Blick in die Zukunft: optimistisch

Die Erwartungen der befragten Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Hannover in den weiteren Konjunkturverlauf sind insgesamt optimistisch. Die Beschäftigtenzahl im Gesamthandwerk wird nach Angaben der befragten Betriebe vor dem Hintergrund des erwarteten Auftragsplus nach oben korrigiert.

Regionalkonjunkturen weiterhin auf hohem Niveau

Die Regionalanalyse zeigt einen konjunkturellen Aufwärtstrend lediglich im Landkreis Diepholz. So konnten die Betriebe im Landkreis Diepholz deutlich mehr Aufträge akquirieren. Der Geschäftsklimaindex erreichte 142 Punkte und damit den höchsten Wert der Regionalkonjunkturen. Die Betriebe im Landkreis Schaumburg und in der Region Hannover mit der Landeshauptstadt Hannover legten beim Geschäftsklimaindex zwar nicht zu, sondern verloren 3 bzw. 2 Punkte, liegen mit einem Wert von 136 Indexpunkten aber dennoch auf dem zweiten Platz und auf sehr hohem Niveau.

Gut verlief die Regionalkonjunktur auch im strukturschwachen Landkreis Hameln-Pyrmont. Hier wurde ein, gemessen am Gesamthandwerk, leicht unterdurchschnittlicher Geschäftsklimaindex von 133 Punkten erreicht; dies aber vor dem Hintergrund einer zufriedenstellenden Auftragsentwicklung. Im Landkreis Nienburg bewerteten die Betriebe das Geschäftsklima unterdurchschnittlich mit 124 Indexpunkten. Damit meldeten die Betriebe des Landkreises Nienburg das schlechteste Ergebnis im Vergleich mit den anderen Regionen.



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