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Nahezu alle Konjunkturindikatoren des Gesamthandwerks zeigen im Herbst 2018 nach oben. Die Erwartungen in den weiteren Konjunkturverlauf haben sich allerdings deutlich eingetrübt.Herbstquartal 2018: Das Handwerk ist derzeit zufrieden

Hannover, 10. Oktober 2018.- Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bewege sich weiterhin auf stabilem Wachstumskurs. Dies zeige sich auch bei den Konjunkturdaten des Handwerks im Bezirk der Handwerkskammer Hannover. Das machte Peter Karst, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, bei der Vorstellung des Konjunkturberichts deutlich. Wie im Vorjahresquartal zeigten auch im Berichtsquartal fast alle Konjunkturindikatoren des Gesamthandwerks nach oben. „Die Branchenkonjunkturen enthalten inzwischen auch die subjektiven Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer. Vielleicht auch deshalb fallen sie sehr differenziert aus“, so Karst. Die positive Geschäftslage werde überwiegend vom Bauhandwerk, vom Ausbauhandwerk und vom Handwerk für den gewerblichen Bedarf getragen, die zusammen etwas mehr als 60 Prozent der befragten Betriebe repräsentieren. Der Geschäftsklimaindex im Gesamthandwerk liege mit 131 Indexpunkten auf sehr hohem Niveau, allerdings deutlich unter dem Vorjahresquartalsniveau.

Ursächlich für die schlechtere Bewertung sei nicht die gegenwärtige Geschäftslage. „Es sind die Konjunkturperspektiven, die im Handwerk wahrgenommen werden, die das Geschäftsklima deutlich eintrüben,“ erklärte Karst. Zwar liege die Geschäftslagebeurteilung mit 150 Indexpunkten um 3 Punkte über dem entsprechenden Wert des Vorjahresquartals. Deutlich verschlechtert haben sich allerdings die Erwartungen, die mit 114 Punkten mit 36 Punkten unter den Erwartungen des Herbstes 2017 zurückblieben. Die Geschäftsergebnisse im Gesamthandwerk seien jedoch gut und von gestiegenen Aufträgen und Umsätzen gekennzeichnet. Die Betriebsauslastung sei mit 82-prozentiger Auslastung gegenüber dem Vorjahresquartal unverändert geblieben, sodass für die Betriebe wenig Raum bestehe, Erweiterungsinvestitionen zu tätigen. Die Beschäftigtenzahlen wurden nur in neun Prozent der befragten Betriebe nach unten korrigiert; immerhin 21 Prozent stockten ihren Personalbestand auf.

Bautätigkeit im privaten Wohnungsbau nach wie vor hoch

Ein Blick in die Branchenkonjunkturen zeigt, dass die wirtschaftliche Lage im Bauhandwerk nach wie vor gut ist. So bewegt sich der private Wohnungsbau, der für das Bauhandwerk im Kammerbezirk von großer Bedeutung ist, auf relativ hohem Niveau. Die Aufträge nahmen in per saldo nahezu jedem vierten Betrieb zu. Entsprechend entwickelten sich die Umsätze. Per saldo 27 Prozent der befragten Betriebe meldeten ein Umsatzplus. Insgesamt stellt sich die wirtschaftliche Lage im Ausbauhandwerk gleichermaßen erfreulich wie im Bauhandwerk dar. Aber auch in dieser Branche sank das Stimmungsbarometer leicht um 13 Indexpunkte auf 140 Punkte. Die gegenwärtige Geschäftslage hingegen bewerteten die Betriebe gut, der schlechtere Geschäftsklimaindex beruht auf den verhaltenen Erwartungen in den zukünftigen Geschäftsverlauf. Die in per saldo jeweils jedem vierten Betrieb gestiegenen Umsätze und Aufträge führten zu einer – gemessen am Gesamthandwerk – überdurchschnittlich hohen Kapazitätsauslastung.

Handwerk für den gewerblichen Bedarf: Auftragsplus und positive Umsatzentwicklung

Eine unterdurchschnittliche Geschäftslagebeurteilung gaben die Betriebe des Handwerks für den gewerblichen Bedarf ab. Gleichwohl meldeten die befragten Betriebe per saldo ein Auftragsplus. Auch die Umsatzentwicklung verlief positiv. Das Investitionsvolumen wurde in per saldo keinem der Betriebe des Zulieferhandwerks nach unten korrigiert. 21 Prozent der befragten Betriebe stellten weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein, neun Prozent reduzierten ihre Beschäftigtenzahl.

Kraftfahrzeughandwerk: Auftragszuwächse und Umsatzplus

Eine positive Auftragsentwicklung meldete das Kraftfahrzeughandwerk. So stieg der Geschäftsklimaindex auch um neun Punkte gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Per saldo meldeten sieben Prozent der Betriebe Auftragszuwächse, jeder fünfte Betrieb verzeichnete ein Umsatzplus. Die Beschäftigtenzahlen wurden deutlich erhöht.

Nahrungsmittelhandwerk: Keine konjunkturellen Schubkräfte

Das Nahrungsmittelhandwerk verspürt keine konjunkturellen Schubkräfte und so ist der aktuelle Geschäftsklimaindex mit 112 Indexpunkten um 55 Punkte unter dem des Vorjahresquartals. Keiner der Betriebe meldete bessere Geschäftsergebnisse, 36 Prozent sahen sich einer abnehmenden Nachfrage gegenüber.
Einen niedrigen Geschäftsklimaindex mit 112 Punkten weisen auch die Gesundheitshandwerke auf. Deutliche Auftrags- und Umsatzrückgänge führten zu einer unveränderten Investitionstätigkeit. Gleichwohl stockten per saldo 13 Prozent der Betriebe ihren Personalbestand auf.

Das Dienstleistungshandwerk weist mit 107 Indexpunkten bei der aktuellen Beurteilung des Geschäftsklimas auf eine sich wieder verschlechterte, wirtschaftliche Situation hin.

Erwartungen in den weiteren Konjunkturverlauf: uneinheitlich

Nach den Gesamtprognosen der befragten Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Hannover ist von einer Abkühlung der wirtschaftlichen Entwicklung auf noch relativ hohem Niveau auszugehen. Allerdings wird sich die Konjunktur in den einzelnen Handwerksbranchen nach eigenen Angaben wohl sehr unterschiedlich entwickeln. Während das Bauhandwerk, das Ausbauhandwerk, das Kraftfahrzeughandwerk und das Nahrungsmittelhandwerk sehr zuversichtlich wirken, ist dies in den übrigen Handwerksbranchen nicht ganz so der Fall. Besonders skeptisch blicken die Gesundheitshandwerke in den kommenden Geschäftsverlauf. Die saisonale Komponente, die üblicherweise in den Wintermonaten eines Jahres für einige Handwerksbranchen zum Tragen kommt, scheint den Betrieben diesjährig die Stimmung nicht zu vermiesen.

Regionalanalyse: deutliche Abkühlung im Vergleich zum Herbst 2017

Die Regionalanalyse zeigt eine deutliche Abkühlung gegenüber dem Herbst letzten Jahres in allen Landkreisen. Die Landkreise Nienburg wie auch Schaumburg verloren jeweils 36 Indexpunkte (nunmehr 128 bzw. 134 Indexpunkte). Der Landkreis Hameln-Pyrmont rutschte um 30 Indexpunkte nach unten (Herbst 2017: 142 Indexpunkte) und auch der Landkreis Diepholz musste Federn lassen und meldete mit 134 Indexpunkten 19 Punkte weniger als im Herbst 2017. Die Region Hannover verzeichnete mit 127 Punkten einen kleinen Abwärtstrend (Herbst 2017: 137 Indexpunkte).

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