Peter Karst (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, von links), Kultusminister Grant Hendrik Tonne, Carl-Michael Vogt (Geschäftsführer für Bildung und Recht und Stelltvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover)
Handwerkskammer Hannover/Becker
Peter Karst (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, von links), Kultusminister Grant Hendrik Tonne, Carl-Michael Vogt (Geschäftsführer für Bildung und Recht und Stelltvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover)

Anlässlich der Bundestagung der Berufsbildungsreferentinnen und -referenten besuchte der Niedersächsische Kultusminister Grand Hendrik Tonne die Handwerkskammer Hannover.Kultusminister Tonne zu Gast in der Handwerkskammer Hannover

Hannover.- (fb) Der niedersächsische Kultusminister, Grant Hendrik Tonne (SPD), besuchte jüngst die Handwerkskammer Hannover. Anlass war die Bundestagung der Berufsbildungsreferentinnen und -referenten, deren Ausrichterin und Gastgeberin die Handwerkskammer Hannover in diesem Jahr war. Bei diesen jährlich stattfindenden Tagungen versammeln sich Bildungsreferentinnen und -referenten aus allen 53 deutschen Handwerkskammern, um sich fachlich auszutauschen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen in Hannover unter anderem an Workshops zu den Themen „Gute Ausbildungsqualität“, „Unterstützung der Mobilität“ sowie „Digitalisierung im prüfungswesen teil.  

Die Tagung begann mit einem Impulsvortrag  von Dr. Volker Born vom Zentralverband des deutschen Handwerks. Er nannte darin aktuelle Zahlen: Während Realschulabsolventen nach wie vor den größten Anteil der Auszubildenden im Handwerk stellen, ist der Anteil der Auszubildenden mit einer Hochschulzugangsberechtigung gestiegen. Schon im vierten Jahr in Folge ist insgesamt ein Zuwachs an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zu verzeichnen, insbesondere in den zulassungspflichtigen Handwerken. Dabei sei auch der Anteil von Migranten unter den Auszubildenden deutlich gestiegen, sagte Born. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen sei indes auf bundesweit mehr als 17.000 gewachsen. Außerdem entschieden sich immer weniger junge Frauen für eine handwerkliche Ausbildung, sie machten aktuell lediglich ein Fünftel der Azubis aus.

"Akademisierung ist ein Irrweg"

„Das Handwerk prägt den Wirtschaftsstandort Niedersachsen“, betonte Kultusminister Tonne in seiner Rede. Der Ausbildungsmarkt in Niedersachsen sei „stabil“, auch hierzulande sei ein Plus an Ausbildungsverträgen zu verzeichnen. „Die duale Ausbildung ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können“, sagte Tonne. Sie leiste einen wichtigen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels. Es sei ihm wichtig, alle Akteure im Bereich berufliche Bildung „an einen Tisch“ zu bringen und frühzeitig in politische Entscheidungen einzubinden. „Wir dürfen in der Entwicklung der beruflichen Bildung nicht stehen bleiben“, meinte er. Sein Ziel sei es, die Akteure zu vernetzen und die hohe Qualität der dualen Ausbildung zu wahren und auszubauen. Dazu gehöre auch, dass die Kooperation der Berufsschulen untereinander in den Fokus rücken müsse.

In diesem Zusammenhang sprach sich der Minister auch gegen den Akademisierungswahn aus. Es sei ein Irrweg zu glauben, dass auf das Abitur zwingend ein Studium folgen müsse. Auch an Gymnasien sollte daher mehr für die Option, eine duale Ausbildung zu machen, geworben werden. Im Hinblick auf die finanzielle Förderung der digitalen Infrastruktur an Schulen betonte Tonne: „Klares Ziel bleibt: Vorfahrt für duale Berufsbildung.“ Das Lernen mit digitalen Medien solle in den Schulen verankert werden. (22.05.2019)

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