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Edelmann

Mit 4.000 Euro werden Absolventinnen und Absolventen einer handwerklichen Meisterprüfung gefördert.Meisterprämie für erfolgreiche Handwerkerinnen und Handwerker

Hannover, 15. September 2017.- „Wir werden eine Meisterprämie für Handwerksmeisterinnen und -meister einführen”,  kündigt Wirtschaftsminister Olaf Lies heute nach einem intensiven Gespräch mit den Spitzen der niedersächsischen Handwerkskammern und Fachverbänden an. Minister Lies hatte ins Wirtschaftsministerium nach Hannover eingeladen, um sich bezüglich der Umsetzung abzustimmen.

 Seit dem Jahr 2000 sind allein in Niedersachsen die Absolventenzahlen bei den bestandenen handwerklichen Meisterprüfungen um knapp 30% zurückgegangen: von 3.040 auf 2.176. „Vor dem Hintergrund des anstehenden Generationswechsels in den Betrieben und dem außerordentlich hohen Fachkräftebedarf im Handwerk lassen sich Versorgungsengpässe nur vermeiden, wenn wir eine Trendwende bei der Entwicklung der Absolventenzahlen erreichen“, betont Lies. „Wir sehen die unmittelbare Notwendigkeit, Meisterinnen und Meister im Handwerk als Garanten für eine qualifizierte Ausbildung zu stärken! Aus diesem Grund werden wir, rückwirkend ab dem 1.9.2017, alle erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen einer Meisterprüfung im Handwerk mit Hauptwohnsitz oder Arbeitsplatz in Niedersachsen mit einer Meisterprämie in Höhe von 4.000 € auszeichnen und fördern.“

 „Damit sind wir nun endlich auf dem richtigen Weg zu der immer wieder vom Handwerk geforderten Gleichstellung der akademischen und beruflichen Bildung", zeigen sich NHT-Präsident Mike Schneider und NHT-Vizepräsident Karl-Wilhelm Steinmann zufrieden.

Dem Abstimmungsgespräch vorangegangen war der fraktionsübergreifende Beschluss eines Antrages der FDP im niedersächsischen Landtag vom 8.8.2017, der eine vollständige Befreiung der angehenden Meisterinnen und Meister von den Lehrgangs- und Prüfungsgebühren zum Ziel hat. Dieses setzt eine Änderung des Aufstiegsfortbildungsgesetzes (AFBG), des sog. Meisterbafögs, voraus, für die die Bundesebene zuständig ist.

„Sie ist baldmöglichst umzusetzen, damit alle Meisterinnen und Meister in den Genuss einer vollen Förderung kommen”, fordert Schneider. „Es ist gut, dass alle Parteien im niedersächsischen Landtag dem Antrag zugestimmt haben.” Beide Handwerksvertreter erwarten deshalb von allen Parteien, dass sie sich schnell für eine bundesweite Regelung und damit für eine 100%-ige Zuschussförderung im Rahmen des Aufstiegsfortbildungsgesetzes einsetzen. „Nur über das AFBG, welches möglichst schnell geändert werden muss, lässt sich die Intention des niedersächsischen Antrages vollumfänglich umsetzen! Jegliche Unsicherheit bezüglich einer Förderung muss vermieden werden, um keine Warteschleifen entstehen zu lassen“, ergänzt Steinmann.

In dem gemeinsamen Gespräch wird die schnelle Reaktion des Wirtschaftsministers auf den überparteilichen Konsens ausdrücklich gelobt. „Die niedersächsische Anerkennungsprämie ist ein Zeichen und ein echter Anreiz für junge Menschen, die Meistervorbereitung und die Meisterprüfung im Sinne einer Karriere im Handwerk in Angriff zu nehmen. Die Perspektiven im Handwerk bis hin zu einer Existenzgründung oder der Übernahme eines bestehenden Handwerksunternehmens sind ausgesprochen gut. Für viele ehrgeizige junge Menschen wird mit der Herstellung von mehr Gleichwertigkeit dem beruflichen gegenüber dem akademischen Werdegang eine echte Alternative geboten“, zeigen sich die Gesprächspartner überzeugt.

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