Zimmerin, azubi, fbz, tischler, holz
HWK Hannover

Mobilität von Auszubildenden fördern

Hannover.- „Die Duale Ausbildung im Handwerk und das niedersächsische Handwerk sind ein Anker für die niedersächsische Wirtschaft. Das hat sich auch seit Beginn der Pandemie in vielen Lebensbereichen eindrucksvoll gezeigt. Das Handwerk ist systemrelevant und bietet attraktive berufliche Perspektiven für junge Menschen. Die Duale Ausbildung ist durch das Land insgesamt weiter zu stärken“, betont Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover und Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen.

Hierzu zählt auch die Steigerung der Mobilität von Auszubildenden während der Ausbildung. Dies muss – so die einvernehmliche Empfehlung des LABB - durch das Land entsprechend auf die Agenda genommen und kurzfristig umgesetzt werden. Richtigerweise hat der LABB als Beratungsgremium der Landeregierung, in dem die Wirtschafts- und Sozialpartner vertreten sind, jetzt eine entsprechende Empfehlung an das Land formuliert. Diese Empfehlung beinhaltet ein AzubiTicket zu 365 € im Jahr – sprich 1 € pro Tag für Auszubildende in der Dualen Ausbildung. Ein solches Angebot wird in anderen, angrenzenden Bundesländern bereits umgesetzt und gut angenommen. Die Bildungsinfrastruktur kann hiermit in einem Flächenland wie Niedersachsen gesichert und damit die Attraktivität der dualen Ausbildung nachhaltig gesteigert werden. Ein wesentlicher Punkt ist für die Auszubildenden die Erreichbarkeit der für sie relevanten Bildungsstätten und auch aller anderen Orte überall in ganz Niedersachsen – ohne Einschränkungen.

Es ist daher der richtige Ansatz, finanzielle Entlastungen und gleichrangige Wertschätzung der Dualen Berufsausbildung gegenüber akademischen Angeboten auch direkt spürbar zu machen. Dieses ist grundsätzlich durch eine landesseitige Übernahme von Beförderungskosten in zwei Strängen möglich: Zur Stärkung der (Gesamt-)Mobilität wird daher durch den LABB empfohlen, ein Angebot des bestehenden ÖPNV in Form eines durch das Land zumindest in Teilen bezuschussten Angebotes über das 365 €-AzubiTicket einzuführen. Allerdings ist in den Regionen des ländlichen Raums, in den kein ÖPNV hinreichend gewährleistet ist, eine ausreichende Kompensation für die Entstehung von Fahrtkosten zu den Ausbildungsorten aus Landesmitteln zu berücksichtigen. Dies ist etwa bei Einsatz eines Pkw oder anderer Verkehrsmittel mitzudenken.

„Wir würden uns – auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der Wichtigkeit des Handwerks als stabiler Wirtschaftszweig – vom Land wünschen, dass es die Duale Ausbildung als eines der wichtigsten Momente für ebendiese Wirtschaft entsprechend nachhaltig stärkt. Wir sehen es daher als gerechtfertigt an, dass das Land zeitnah mit den zuständigen Verkehrsverbünden ein entsprechendes ÖPNV-Angebot für Schüler und Azubis verhandelt“, stellt Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Oldenburg und Federführer der niedersächsischen Handwerkskammern für den Bereich Bildung, klar.