Heike Thamm: Evita
Heike Thamm: Evita

Mit der aktuellen Ausstellung startet die Handwerksform Hannover in den Sommer.SCHÖN!

Hannover, 04. Juni 2021.- „Es ist vor allem schön, dass wir endlich wieder öffnen können,“ freuen sich die Ausstellungsmacher der Handwerksform Hannover. Gezeigt werden die Arbeiten von 33 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Finnland und Großbritannien, handwerklich gestaltete Unikate aus den Bereichen Textil, Schmuck und Accessoires. Mode für Damen und Herren, Hüte, Schuhe, Tücher, Schals und Schmuck aus unterschiedlichen Materialien, mit höchstem handwerklichen Know-how gefertigt.  

Textil

Individuelle Mode und Accessoires, die durch besondere Techniken, wie Handsiebdruck,  Stickereien und  Reliefabdrücke mit Naturkautschuk veredelt werden, zeigt Beata Foit aus Hannover. Bei ihr kommen ausschließlich hochwertige natürliche Gewebe wie Merinowolle, Bambusfasern, Seide, Leinen und Baumwolle zum Einsatz. 

Erstmals in Hannover vertreten sind die schönen Kleider von Gabriele Franke aus Mannheim. Sie legt Wert auf das feine Detail, auf hochwertige Stoffe und ihre perfekte Verarbeitung. Klare Konturen und schmeichelnde Farben charakterisieren ihre Entwürfe. Als Unikatmode verlässt jedes Kleidungsstück signiert ihr Atelier. 2012 bekam Gabriele Franke für ihre schönen Kleider, den Hessischen Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk 2012 verliehen.

Hochwertiges Material, Nachhaltigkeit und Einzigartigkeit kennzeichnen die Arbeiten des jungen hannoverschen Slowfashion Labels 7NordSüd von Barbara Frobenius-Voß  und Iris-Marie Sieben aus. Jedes Kleidungsstück entsteht von Anfang bis Ende in vielen einzelnen wohldurchdachten Schritten, die es zusammen mit der verwendeten Sunprint-Technik absolut individuell machen. Das besondere Augenmerk der aktuellen Kollektion liegt beim eleganten Partnerlook für festliche Anlässe. Hier sind insbesondere die Herrenwesten hervorzuheben, die sich sowohl sportlich als auch klassisch-elegant mit raffinierten Details präsentieren. Bei den Damen sind es figurbetonte bis schmeichelnd schwingende Kleider, die die Blicke auf sich ziehen. Wildseide und Leinen sorgen zudem für unterschiedliche Struktur und Habitus. 7NordSüd, das ist Naturmode im allerbesten Sinne, gewonnen im Einklang mit und aus der Natur. Langlebig, elegant-schlicht und mit größter Sorgfalt zu zeitloser Kleidung verarbeitet.  

Individuelle Kleidung für Männer steuern Joachim Kern und sein 2001 gegründetes Label Joah Kraus zur Ausstellung bei. Seine Modelle zeigen interessante Silhouetten, Passform und Stofflichkeit. Die Kollektionsteile lassen sich zu individuellen Looks kombinieren und zielen über saisonale Trends hinaus. Die Hemden, Hosen, Jacken, Mäntel und Accessoires werden in Köln entworfen und in kleinen Serien in Deutschland produziert. Die hochwertigen Stoffe stammen aus europäischen Webereien, deren Garne zum größten Teil aus nachhaltigem Anbau stammen.

Die Monotonie des Modemainstreams hat Sabine Wagner dazu bewegt, eigene Wege abseits der Textilindustrie zu erkunden. In ihrem Atelier in Worpswede entwirft sie lebendige Kleiderunikate und ausgefallene Basics mit zahlreichen Tragevarianten. Für ihre Arbeiten verwendet sie vorrangig Seide und Mikrofaser. Das Zusammenspiel von Material und Verarbeitung geben ihren Kreationen den gewünschten Stand. In der Ausstellung ist Sabine Wagner nicht nur mit ihrer Mode, sondern auch mit ihrem Projekt „Lichtfeen - illuminierte Kunstkleider“ vertreten. Lichtfeen, das sind weiße Kleider, die von innen mit Licht durchflutet zwei-, drei- und mehrlagige Seidenstoffe zum Leuchten bringen. Die Schattierungen, die sich beim Übereinanderlegen der Stoffe ergeben, kennzeichnen die Fragilität und Durchsichtigkeit der Stoffskulpturen; die Feen wirken zart und flüchtig.

Hüte

Christiane Englsberger zeigt in Hannover neue Arbeiten, für die sie das Material Stroh und die fast vergessene Technik des Strohfaltens und Flechtens wieder entdeckt hat. So entstehen goldgelbe Hüte und Fascinators, die durch Kurven bestimmt werden, die dynamisch-abstrakt erscheinen oder an florales Rankenwerk erinnern. Die Wahl natürlicher Materialien geben ihren Arbeiten eine gewisse naiv und unschuldig anmutende Fröhlichkeit und Romantik, lassen an Sommertage in der Natur denken. Durch die Linienführung, der Subtilität und Filigranität der Elemente erweisen sie sich jedoch immer zugleich als kleine Kunstwerke am Kopf.

Die handgefertigten Hüte von Nada Quenzel stehen für klare Formen, eine präzise Verarbeitung und hochwertiges Material. Sie produziert Unikate und Kleinserien, die sich durch eine puristische und androgyne Formensprache auszeichnen. Für ihre Sommerkollektion verwendet sie Papiergarn und Parasisal aus nachwachsenden Rohstoffen. „Papiergarn besteht aus gedrehtem Seidenpapier, das aus in Streifen geschnittenem oder gerissenem Papier gedreht und mit einer Celluloidschicht überzogen wird. Für Parasisal finden die Fasern der Sisalagave Verwendung.

Sabine Stasch aus Hannover zeigt  sommerliche Kopfbedeckungen aus Stroh. Strohhüte, aus exotischen oder einheimischen Sorten, bieten der Trägerin Schutz vor Hitze, vor Staub und vor der durch den Klimawandel immer gefährlicher werdenden UV-Sonneneinstrahlung. Das Fasermaterial ihrer hier vorgestellten Strohhüte sind– Sisol oder Parasisol, das aus der Agavenfaser gewonnen wird, Boa, die Faser vom Affenbrotbaum und das in Küstengewässern vorkommende Seegras. Zusammen mit Schellack als Formfixierung – einer von der Lackschildlaus abgesonderten harzigen Substanz - sind ihre Hüte zu 100 Prozent kompostierbar. Zu diesen „technischen“ Eigenschaften erfüllt das Material mit seinem natürlichen, schlichten, puren, und zeitlosen Charakter auch gute ästhetische und gestalterische Qualitäten. Daraus entsteht ein nachhaltiges, hochwertiges Produkt, das in seinem zeitlosen Design dem Träger als jahrelanges, vielseitig einsetzbares Kleidungsstück dient.

Schmuck

Ganz bewusst haben wir für die Ausstellung „SCHÖN!“ Schmuck ausgesucht, der gut zum Sommer passt. Darunter die Arbeiten von Christine Demmel, die vor allem echtes Pergament für die Gestaltung ihres Unikat-Schmuckes verwendet. Die besonderen, scheinbar widersprüchlichen Eigenschaften von Pergament sind die perfekte Antwort auf ihre Ansprüche an innovativen, außergewöhnlichen, aber komfortabel tragbaren Schmuck. Steifheit wird biegsam, Volumen entwickelt sich aus der Fläche, Leichtigkeit greift Raum, massiv Aussehendes fühlt sich zerbrechlich an, Opakes wird transluzent. 

Sommerliche Leichtigkeit atmet auch der Glasschmuck von Patrizia Mund. Bei ihr sind es vor allem die besonderen Charaktereigenschaften des Materials, die sie überzeugt haben: das Lichtspiel, die Zerbrechlichkeit, die Art und Weise, wie sich das Glas im flüssigen Zustand verhält. Floral, farbenfroh und heiter zeigen sich ihre Schmuckstücke.

Jorinde Nisse hat sich der Perlweberei verschrieben. Dieses alte Handwerk scheint in immer neuen Konstellationen in ihren Schmuckstücken auf, Schmuckstücken, die nicht nur interessant aussehen, sondern sich auch so anfühlen. Ungewöhnliche Wahlverwandtschaften zwischen den Materialien, zarte Stabilität und ausgeprägte Haptik machen das Tragen zu einem sinnlichen Erlebnis. Die spielerische Verbindung formal strenger Strukturen mit der genuinen Haptik der Materialien faszinieren.

Auch Mélanie Richet hat ein fast vergessenes Kunsthandwerk für sich entdeckt: die Strohmarketerie. Dabei handelt es sich um Intarsienarbeiten aus Stroh. Am liebsten nutzt sie für ihre Kreationen pflanzliche Materialien, die sie unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit auswählt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der einzigartige Charakter des: die Art, wie das Licht auf seiner Oberfläche bricht, der mineralische, fast metallische und gleichzeitig warme Schimmer des Strohs. Für Mélanie Richet steht Schönheit auch für Geborgenheit, dafür einen Ort zu haben, an dem man sich wohl und sicher fühlt, für Leichtigkeit und Unbekümmertheit. Einfache Dinge, deren Wichtigkeit ihr durch die Corona-Pandemie noch bewusster geworden sind. Diese einfachen Dinge haben sie zur Kreation ihrer „Maisonnettes“ (Häuschen) mit ihren kindlichen Formen und zarten Farben geführt.

Schuhe

In der Maßschuhmacherei Hennemann& Braun  in Berlin Prenzlauer Berg entstehen handgemachte Einzelstücke nach Maß für Damen und Herren. Vom klassischen schwarzen Derby bis hin zum ausgefallensten extravaganten Modell ist alles möglich. Mehr als 300 Arbeitsschritten braucht man, um einen einzigartigen Maßschuh zu erschaffen. Unter Berücksichtigung des Zusammenspiels von Ästhetik und Physik entsteht ein Modell der zu 100% auf den Träger oder die Trägerin zugeschnitten ist. Die von Hennemann & Braun verarbeiteten Ober- und Futterleder sind Schadstoff getestet und zertifiziert. Die Bodenleder stammen aus der einzigen deutschen Gerberei, die noch Grubengegerbte Leder herstellt.

Taschen

Natürlich gibt es in der Ausstellung auch Taschen zu sehen. Kyong Myongae steuert einen Din A 4 großen Rucksack aus Wasserbüffelleder bei. Er zeichnet sich durch seine feste Qualität aus. Die helle Naturfarbe wird allmählich durch Patinabildung cognacfarben. Der Rucksack ist handgenäht mit Überwurfverschluß und zwei zusätzlichen Sicherungsriemen, Handgriff und verstellbaren Traggurten. Die Seiten und das Vorderteil sind  zu Laschen verlängert, die als zusätzlicher Regenschutz unter der Klappe dienen.

AGNES NORDENHOLZ ist das Label der Designerin Agnes Schorer , das 2015 in Berlin gegründet wurde. Der Name steht für richtungsweisendes Design und außergewöhnliche Accessoires aus Wolle, Leder, Leinen und Fell. Agnes Schorer möchte Produkte mit „Seele“ erschaffen, die sich einer Schnelllebigkeit wiedersetzen. In der Tradition der Handwerkskunst verhaftet setzt das Label auf hochwertige Materialien aus Europa, die unter Einhaltung ethischer und nachhaltiger Richtlinien verarbeitet werden. Auf diese Weise entsteht ein Slow Luxury Produkt, das einfach schön ist.

Sylvia Wegener designt und fertigt Alltagsbegleiter der besonderen Art, hochwertige Ledertaschen in unkompliziertem Design. Ihre Modelle sind in traditioneller Handarbeit gefertigt, gradlinig, schlicht, detailreduziert und feminin. Sie können durch die Farbgebung ein auffallendes, oder elegant, schlichtes Accessoires sein. In jedem Fall aber unterstreichen sie den Stil ihrer Trägerin. Ihre Taschen bestechen durch die hochwertigen Materialien, eine saubere Verarbeitung und das klassische Design.

 

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Teilnehmer*innen:

Marit Bindernagel, Irene Bruns, Christine Demmel, Christiane Englsberger, Beata Foit, Gabriele Franke, Barbara Frobenius-Voß & Iris-Marie Sieben, Sabine Hagedorn, Kirstin Hennemann & Gabriele Braun, Ulrike Isensee, Mari Jalava, Joachim Kern, Siglint Kessler, Verena Klette, Kyong Myongae, Matthias Lehr, Dorlis Meier, Ulli Meins, Patrizia Mund, Orike Muth, Jorinde Nisse, Anja Pollak, Nada Quenzel, Mélanie Richet, Maike Schambach, Agnes Schorer, Dagmar Schwald, Sabine Stasch, Heike Thamm, Sabine Wagner, Sylvia Wegener, Meng-Chan Yu

 

Ausstellungseröffnung / Soft Opening:
Freitag, 04. Juni 2021, 20 bis 22 Uhr

Ausstellungslaufzeit:
05. Juni 2021 bis 03. Juli 2021

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr
Samstag 11 bis 14 Uhr
Sonntag, Montag und an gesetzlichen Feiertagen geschlossen

 

Hinweis für die Eröffnung und den Besuch der Ausstellung:
Besucher*innen müssen sich an das Hygienekonzept halten. Die Aufenthaltsdauer und die Zahl der zulässigen Personen, die sich in den Ausstellungsräumen aufhalten dürfen, sind begrenzt.  Das Tragen einer medizinischen Maske (FFP2 oder OP Maske) ist verpflichtend. Zutritt ist nur für Personen möglich mit aktuellem negativen Corona-Test oder Nachweis über Gesundung oder vollständigen Impschutz. Kontakterfassungsbogen müssen ausgefüllt werden.

 

 

Schmuck, Verena Klette, renitent
Nada Quenzel: Hut "Ebba"
Kirstin Hennemann: Stiefelette im Frühlingskleid



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Abteilungsleiterin Kommunikation und Veranstaltungen Pressesprecherin / Stabsstelle Corporate Affairs

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