
Nina Lemmerz-Sickert von der Handwerkskammer Hannover (li) moderierte die Podiumsdiskussion, in der die Teilnehmenden Claudio Provenzano, Julia Willie Hamburg, Dr. Christian Welzbacher, Volker Schmolz und Danny Schnur (v.l.n.r.) Schlaglichter auf das Thema berufliche Bildung warfen.
Podiumsdiskussion50 Jahre Campus Handwerk
Hannover, 19.08.2024.- Fachkräfte werden gebraucht – auch im Handwerk. Doch wo sind die Stellschrauben, um junge Menschen in ihrer Berufsentscheidung zu unterstützen? Welche Karrierechancen bietet das Handwerk und wie entwickelt sich der Lernort handwerkliches Bildungszentrum heute und in Zukunft? Diese und weitere Fragen erörterten die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg, Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano, Dr. Christian Welzbacher (Heinz-Piest-Institut), Danny Schnur (DGB Niedersachsen/Bremen) und Volker Schmolz (Geschäftsführer Campus Handwerk) anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Campus Handwerk in Garbsen und warfen Schlaglichter auf das Thema berufliche Bildung.
„Maßnahmen der Beruflichen Orientierung sind für junge Menschen elementar für ihre Ausbildungs-, Studien- oder Berufswahlentscheidung. Sie sind der Grundstein, um auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erfolgreich Fuß fassen zu können. Alle weiterführenden Schulen arbeiten bereits heute kontinuierlich daran, den Schülerinnen und Schülern eine möglichst breite Auswahl beruflicher Perspektiven zu vermitteln. Dass viele junge Menschen nach dem Ende der Schulzeit nicht wissen, was sie machen sollen, kann uns nicht zufriedenstellen. Auch sehen wir immer wieder, dass Ausbildungsinteressierte und offene Ausbildungsstellen nicht zusammenfinden oder passen. Es ist vor diesem Hintergrund zielführend, dass wir nun den aktuellen Erlass zur Beruflichen Orientierung stringent weiterentwickeln. Mehr Freiräume für Berufsorientierungsangebote, weitere verpflichtende Schülerbetriebspraktika und eine engere Kooperation zwischen den berufsbildenden Schulen und den Gymnasien sind hier nur einige der Punkte, an denen wir intensiv arbeiten. Berufsorientierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe – insofern ist es wichtig, die vielfältigen Aktivitäten sinnvoll zu bündeln und für die Jugendlichen zu verzahnen.“
Auch für die Handwerkskammer Hannover ist die Begeisterung von jungen Menschen für das Handwerk zentrale Aufgabe. „Daher stehen wir über das Team Nachwuchsgewinnung mit Schulen und Betrieben gleichermaßen in Austausch. Mit konkreten Angeboten, wie zum Beispiel des Azubi-Speed-Dating, bringen wir interessierte Jugendliche und Betriebe zusammen“, beschreibt Dr. Carl-Michael Vogt, Geschäftsführer Bildung und Recht einen Teil der Aktivitäten.
Das Handwerk bietet viele Chancen der persönlichen Entfaltung und Entwicklung. „Kein anderer Wirtschaftszweig ist so konstant von Ausbildungs- und Beschäftigungssicherheit geprägt wie das Handwerk. Wenn das Ziel der Meistertitel ist, steht einer Führungsposition oder dem eigenen Unternehmertum nichts im Wege“, hebt Hauptgeschäftsführer Peter Karst die Vielfalt an Möglichkeiten hervor. „Dabei behalten wir in Ausbildung und Meisterqualifikation eines fest im Blick: die Ausbildungsqualität vom Meisterprivileg her gedacht. Nur dann kann es gelingen, die hohen Standards in Sicherheit und Qualität zu halten und auszubauen.“
Zahlen, Daten Fakten zum Campus Handwerk
1974 begann die Erfolgsgeschichte: Der Campus Handwerk wurde nach nur zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Heute lernen jährlich in insgesamt 1,1 Millionen Stunden über 16.000 Personen in rund 100 Fachwerkstätten, Laboren und Theorieräumen in überbetrieblicher Lehrlingsunterweisung oder Meistervorbereitungskursen ihr Handwerk. Das Förderungs- und Bildungszentrum (kurz: FBZ) bildet dabei in über 30 technisch-gewerblichen Berufen aus und weiter. Das Institut des Zahntechnikerhandwerks Niedersachsen (kurz: IZN) bildet überbetrieblich und meisterlich die Zahntechnikerinnen von morgen aus. Die Akademie des Handwerks wartet mit zahlreichen kaufmännischen Aus- und Weiterbildungen bis hin zum Betriebswirt nach Handwerkordnung oder den trialen Studiengängen Handwerksmanagement und Craft Design auf.
Der Campus Handwerk ist für viele Generationen von angehenden Handwerksgesellinnen und -gesellen eine Institution. Hier haben sie auf dem neuesten Stand der Technik ihre überbetriebliche Grundausbildung erhalten und viele davon später auch die Meisterschule besucht. Das Spektrum ist entsprechend vielfältig: von Anlagenmechanik bis Zahntechnik.
Weitere Informationen zu Gästehaus und Tagungszentrum der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH finden Sie unter www.hwk-psg.de.
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