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Claudia Becker

Eine bundesweite Umfrage liefert auch Ergebnisse aus Niedersachsen. Appell an die Kunden: Aufträge nicht ohne Not stornieren

Hannover.- (see) „Schon jetzt sind die Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus im Handwerk groß, größer als bisher erwartet!“, betont Handwerkskammerpräsident Karl-Wilhelm Steinmann. Das machen die niedersächsischen Ergebnisse im Rahmen einer aktuellen bundesweiten Umfrage jetzt deutlich. An der Umfrage haben sich in der Zeit vom 23. bis 25. März 2020 1.215 niedersächsische Handwerksbetriebe beteiligt. Über 80 Prozent dieser Handwerksbetriebe meldeten einen Umsatzrückgang, ca. 55 Prozent verzeichneten Auftragsstornierungen. Fehlendes Material bzw. Vorprodukte oder auch Betriebsmittel behinderte die Arbeit in ca. 30 Prozent der Betriebe. Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, die z.B. wegen der Kinderbetreuung oder Quarantänemaßnahmen zuhause bleiben mussten, gibt es aktuell in etwas über 30 Prozent der Betriebe. Auf die Frage, wie sich die Auswirkungen des Coronavirus heute im Vergleich zur letzten Woche darstellen, antworten ca. 60 Prozent der Betriebe, dass die Auswirkungen zugenommen haben, bei knapp 30 Prozent zeigte sich die Lage noch unverändert.

Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl

Die wirtschaftlichen Herausforderungen spiegeln sich in den Beschäftigtenmaßnahmen der Betriebe wider. Knapp 20 Prozent der Betriebe planen über einen Abbau von Arbeitszeitkonten und Urlaub für Teile der Belegschaft zu reagieren, in jedem siebten Betrieb wird Kurzarbeit vorgesehen. Aktuell ist der Anteil der Betriebe, die auch Kündigungen nicht ausschließen, mit drei Prozent sehr niedrig. Allerdings kann in 16 Prozent der Betriebe aufgrund coronabedingter Betriebsschließung, wie z.B. bei den Friseurbetrieben, aktuell überhaupt nicht mehr gearbeitet werden.

Die Coronakrise trifft einzelne Bereiche der Wirtschaft besonders hart. Wichtig ist es, die Wirtschaft mit öffentlichen Mitteln überall dort zu unterstützen, wo die Not coronabedingt groß ist. „Daneben bitten wir aber auch die Kunden und die gewerblichen Auftraggeber keine Aufträge oder Einkäufe zu stornieren oder zu verschieben, die bei Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln völlig unbedenklich sind“, so Steinmann. Dies sei bei der überwiegenden Zahl aller Handwerkerleistungen möglich.

Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie im Zeitverlauf abbilden zu können, soll die Umfrage zwischen dem 2. und 5. April 2020 wiederholt werden. „Wir bitten um rege Beteiligung“, betont Steinmann. (30.03.2020)

Zur Umfrage geht es hier.

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