Im Mai wurden neben dem neuen Obermeister Manuel Kalogeropoulos (r.) auch Charlene Svrcina (m.), Laurin Leibelt (2.v.r.) und Hendrik Garbe (2.v.l.) in den Innungsvorstand gewählt. Der ausgeschiedene Obermeister Ralf Sensing (l.).
Malerinnung
Im Mai wurden neben dem neuen Obermeister Manuel Kalogeropoulos (r.) auch Charlene Svrcina (m.), Laurin Leibelt (2.v.r.) und Hendrik Garbe (2.v.l.) in den Innungsvorstand gewählt. Der ausgeschiedene Obermeister Ralf Sensing (l.).

Ehrenamtliches Engagement„Aufgeben gilt nicht!“

Hannover.- (see) Warum soll man sich vorzeitig von einem tollen Amt verabschieden, wenn es richtig Spaß macht, man viel bewegen kann und ein tolles Team aufgebaut hat?

Diese Frage kann Ralf Sensing, bis Mai Obermeister der Malerinnung Hannover, schnell beantworten: „Nach zwölf Jahren sollte ein Ehrenamt in jüngere Hände übergeben werden, weil es dann an der Zeit ist, dass sich Dinge ändern und das klappt am besten mit einem Personalwechsel.“ Auch wenn es ihm nicht leicht fiel loszulassen, hat er seinen Vorsatz in die Tat umgesetzt und Anfang des Jahres im Vorstand der Innung angekündigt, dass er nicht mehr als Obermeister weitermachen wolle.

Den Nachfolger mit aufgebaut

Aber er wäre nicht Ralf Sensing, wenn er nicht frühzeitig vorgesorgt und seinen Nachfolger bereits im Blick und mit aufgebaut hätte. Wichtig war für ihn, dass es nicht nur an der Spitze einen Generationenwechsel gibt, sondern dass noch mehr Jungmeister „jetzt in Führung gehen“. Und das habe super geklappt. Im Mai wurden neben dem neuen Obermeister Manuel Kalogeropoulos (40 Jahre) auch Charlene Svrcina (24 Jahre), Laurin Leibelt (25 Jahre) und Hendrik Garbe (30 Jahre) in den Innungsvorstand gewählt.

Aber wie genau ist das gelungen?

So manche Innung klagt darüber, dass ihre jungen Meisterinnen und Meister sich nicht mehr engagieren wollen. „Es funktioniert nur über persönliche Ansprache, und man darf nicht lockerlassen“, erzählt Sensing. Darüber hinaus müsse man als Innung selbstverständlich mit seinen Angeboten überzeugen. Bereits in der Meistervorbereitung werden die angehenden Malermeisterinnen und Meister auf die Innung aufmerksam gemacht. Da ist es sicher hilfreich, dass der Geschäftsführer der Malerinnung, Friedrich Stöter, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses ist. Die Jungmeister werden in die Innungsversammlung eingeladen und können sich der Jungmeistergruppe anschließen, die ihre eigenen Veranstaltungen organisiert und gemeinsam Freizeit verbringt. „Dafür müssen sie noch nicht Mitglied der Innung sein. So ergibt sich  mit der Zeit eine Gruppendynamik, die die Nachwuchskräfte an die Innung bindet“, ist Sensing überzeugt.

Stolz gefragt worden zu sein

So war es auch beim neuen Obermeister, Manuel Kalogeropoulos. „Ralf Sensing hat mich quasi für die Jungmeistergruppe akquiriert, und dann vor vier Jahren als stellvertretenden Lehrlingswart in den Vorstand gelockt“, sagt Kalogeropoulos schmunzelnd. Als es dann um die Nachfolge des Obermeisters ging, hatte er zunächst Respekt vor dem Amt und musste etwas nachdenken. „Aber dann war ich stolz, dass ich gefragt worden war und habe die Herausforderung gerne angenommen“, so der 40-Jährige.

Und das, obwohl er sich erst fünf Monate zuvor selbständig gemacht hatte. Die Doppelbelastung schreckt ihn nicht, denn „ich liebe und lebe mein Handwerk und die Innungsarbeit.“ Und schließlich ist Ralf Sensing als Ratgeber nicht aus der Welt. Er sitzt oft eine Etage tiefer, um seinem Amt als Landesinnungsmeister nachzugehen, denn ganz ohne Ehrenamt geht es für ihn halt nicht. (14.09.2023)

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