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Herbstkonjunktur 2024Geschäftslage gut, Erwartungen weiterhin gedämpft

Hannover, 22.10.2024. Der heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellte Herbstkonjunkturbericht zeigt: Trotz guter aktueller Geschäftslage schrauben die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Hannover ihre Erwartungen an die zukünftige Entwicklung gegenüber dem Frühjahr erneut deutlich zurück. „Maßgebliche Veränderung kann nur die Politik bringen, die weiterhin gefordert ist, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass das Handwerk als mittelständische Wirtschaftskraft weiterhin bestehen, wachsen und für Beschäftigung sorgen kann“, fordert Hauptgeschäftsführer Peter Karst. Konkret bedeute das, der Rezession etwas entgegenzusetzen. „Dazu gehört es auch, die Defizite aufzudecken, klar zu benennen und die Herausforderungen der Veränderungen anzunehmen“, unterstreicht Karst.

Traditionell halten sich die Betriebe mit ihren Zukunftserwartungen eher zurück. „Obwohl die aktuelle Auftragslage insgesamt gut ist, sind die Zukunftserwartungen der Betriebe gedämpft. Grund dafür sind die weiterhin gestiegenen Einkaufspreise, die nicht in allen Gewerken an die Kunden weitergegeben werden können. Auf lange Sicht führt das zu Investitions- und Beschäftigungsrückgängen“ erläutert Karst die Folgen. Hier sei weiterhin die Politik gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, um dem Handwerk eine stabile Geschäftslage zu ermöglichen. „Die bereits im Frühjahr vom Handwerk geforderte Zeitenwende für das Handwerk lässt weiter auf sich warten“, resümiert Karst.

Trotz kleiner Anstiege im Bauhandwerk, zeigt sich gerade in diesem Handwerk die dramatische Entwicklung, die sich mittlerweile nun auch auf das Ausbauhandwerk Auswirkungen hat. „Durch die steigenden Preise im Bauhandwerk meiden immer mehr Menschen den Kauf einer Immobilie, weil sie es sich einfach nicht mehr leisten können. Dadurch gehen bei den Betrieben die Aufträge zurück, was natürlich alle anderen Rückgänge zur Folge hat“, zeigt Karst auf.

Entwicklungen für Bauhandwerke: Bangen um Stabilität

Im Vergleich zum Frühjahr ist das Geschäftsklima im Bauhandwerk um 19 Indexpunkte gestiegen. Über alle Gewerke hinweg verzeichnet das Bauhandwerk damit den höchsten Anstieg des Geschäftsklimas. Die aktuelle Geschäftslage wird positiv bewertet, jedoch sind Investitionen, Auftragseingänge und Umsätze rückläufig. „Diese Entwicklung ist ganz klar den hohen Baukosten und der zurückhaltenden Nachfrage auf Kundenseite zuzuschreiben“, sagt Dr. Matthias Lankau, Abteilungsleiter ökonomische Unternehmensentwicklung. „Immer noch hohe Bauzinsen zwingen viele Kunden dazu, auf eine eigene Immobilie zu verzichten. Die Erwartungen der Betriebe im Bauhandwerk sind daher getrübt. Neben Auftrags- und Umsatzrückgängen werden auch Beschäftigungsrückgänge befürchtet.“ Gemessen etwa am Bedarf an Wohnraum, sei diese Entwicklung nicht zuträglich. Einmal aus einer unsicheren Branche entlassene Fachkräfte würden sich Arbeitsplätze mit besserer Zukunftsperspektive suchen.

Erste Rückgänge im Ausbauhandwerk zu spüren

Mittlerweile machen sich die Auftrags- und Umsatzrückgänge aus dem Bauhandwerk auch im Ausbauhandwerk bemerkbar. Hier hat sich das Geschäftsklima um 9 Punkte verschlechtert. In Bezug auf die aktuelle Geschäftslage liegt das Ausbauhandwerk mit 142 Punkten dennoch vor allen anderen Gewerken im Kammerbezirk Hannover. Für die Zukunft werden sinkende Aufträge und Umsätze erwartet.

Zuliefererhandwerk noch positiv – Aussichten ungewiss

Obwohl die Betriebe des gewerblichen Bedarfs über alle Gewerkegruppen hinweg den niedrigsten Geschäftsklimawert haben, konnte es im Vergleich zum Frühjahr um 6 Punkte aufholen. Die Betriebe des Zuliefererhandwerks bewerten die aktuelle Geschäftslage weiterhin positiv. Die Erwartungen für kommende Quartale ist jedoch eher pessimistisch. So rechnen die Betriebe mit Auftrags- und Umsatzrückgängen.

Kfz-Handwerk: Bessere Auftragslage bei gleichbleibenden Umsätzen

Das Geschäftsklima im Kfz-Handwerk befindet sich mit 102 Punkten noch knapp im positiven Bereich. Auch die Geschäftslage wird positiv bewertet. So verzeichneten die Betriebe Auftragssteigerungen trotz gleichbleibenden Umsätzen. Auch die Beschäftigung stieg im Kfz-Bereich im aktuellen Quartal an. Die Erwartungen für die Zukunft sind jedoch nicht ganz so optimistisch „Vor allem der Handel mit Neuwagen verläuft sehr schleppend. Die Kunden sind aufgrund hoher Neuwagenpreise und hohen Finanzierungskosten äußerst zurückhaltend“, erläutert Lankau. Dies führe dazu, dass die Betriebe für die Zukunft wieder mit sinkenden Umsätzen und Beschäftigungszahlen rechnen.

Dienstleistungshandwerk gewinnt weiter hinzu

Das Dienstleistungshandwerk hat sich weiter erholt und ist im positiven Bereich. Bei der aktuellen Geschäftslage konnte dieses Handwerk Punkte hinzugewinnen. Dank einer stabilen Auftragslage blickt das Dienstleistungshandwerk optimistischer in die Zukunft.

Regionalanalyse: Lage positiv – Erwartungen verbessert, außer in der Region Hannover

Hinsichtlich der aktuellen Geschäftslage befinden sich alle regionalen Gewerkegruppen in der Herbstumfrage im positiven Bereich. Dennoch ist auch hier ein genereller Abwärtstrend zu verzeichnen. Lediglich die Stadt Hannover (mit 137 Punkten) und der Landkreis Hameln-Pyrmont als Spitzenreiter (139 Punkte) entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr positiv. Die Region Hannover (130 Punkte; Vorjahr: 135) sowie die Landkreise Schaumburg (138 Punkte; Vorjahr: 143), Nienburg (123; Vorjahr: 130) und Diepholz (116; Vorjahr: 138) mussten Rückgänge hinnehmen, wobei Diepholz in diesem Vergleich das Schlusslicht mit den meisten Verlusten bildet.

Mit Blick auf die Zukunftserwartungen konnten sich bis auf die Region Hannover alle Landkreise sowie die Stadt Hannover im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Den größten Wertezuwachs kann dabei Hameln (88 Punkte; Vorjahr: 63) verzeichnen. Im Landkreis Diepholz sind die Erwartungen positiver (85 Punkte; Vorjahr 84 Punkte) als in der Region Hannover (80 Punkte; Vorjahr: 85 Punkte. Der Landkreis Schaumburg, die Stadt Hannover und der Landkreis Nienburg bewegen sich zwischen 82 und 102 Indexpunkten. Wie in der Vorjahresumfrage auch, liegen die regionalen Erwartungswerte unter den aktuellen Lagewerten.

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Nina Lemmerz-Sickert

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