Die Ausbildungs-Pressekonferenz der LHN fand im Handwerksbetrieb Roter Kältetechnik in Garbsen statt.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeeger
Die Ausbildungs-Pressekonferenz der LHN fand im Handwerksbetrieb Roter Kältetechnik in Garbsen statt.

LHN-Sommerpressekonferenz 2024Handwerkliche Ausbildung ist ideales Sprungbrett

Hannover.- (see) „Noch immer unentschieden, unsicher oder sogar frustriert, weil nicht klar ist, wie es weitergehen soll? – Das muss nicht sein. Jeder junge Mensch hat unabhängig von Schulnoten und Schulform im Handwerk enorme Entwicklungsperspektiven“, betont Eckhard Stein, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V. (LHN) im Rahmen der Sommerpressekonferenz zum Ausbildungsstart.

„Dabei ist es auch jetzt noch nicht zu spät für dieses Ausbildungsjahr! Die Handwerkskammern bieten jungen Menschen und ihren Eltern eine fundierte Ausbildungsberatung“, macht der Spitzenvertreter im Ausbildungsbetrieb Roter Kältetechnik in Garbsen zum Start des Ausbildungsjahres 2024 Mut. Gesucht werde in nahezu allen Bereichen.

Für Pessimismus gibt es in beruflicher Hinsicht wenig Anlass. Dies belegt die diesjährige Ausbildungs-Umfrage der LHN unter 1.368 niedersächsischen Betrieben. 90 Prozent bezeichneten ihre wirtschaftliche Situation dabei als gut oder zumindest befriedigend. Neun von zehn Kammerbetrieben bilden regelmäßig aus. Jeder zweite davon hatte Mitte Juni bereits alle offenen Stellen besetzt, bei den anderen waren noch Stellen frei. Dies biete große Chancen für alle Spätentschiedenen.

Keine Chance bei schlechten Noten? Weit gefehlt.

Für alle sind die Perspektiven so gut wie nie. Nur zwölf Prozent der befragten Betriebe erachten die Abschlussnote als sehr wichtig. Viel bedeutsamer sei die grundsätzliche Lernbereitschaft und die Teamfähigkeit. Die klein-betrieblichen Strukturen leben von familiären und nachhaltigen engen Beziehungen. Fehlende Kenntnisse werden von den Betrieben bei Bedarf inzwischen auch selbst vermittelt.

Wie sind die Perspektiven nach der Ausbildung?

„Das Handwerk hat nach wie vor eine hohe Ausbildungsquote“, sagt Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der LHN. „Das Handwerk werde für die Klimawende und die Energiewende gebraucht, und dafür brauche das Handwerk Auszubildende, die zu Fachkräften werden“, das sei die Botschaft an die Schülerinnen und Schüler, so Sander.

Um mehr jungen Menschen die Vielfalt handwerklichen Arbeitens zu vermitteln und eine konkrete berufliche Perspektive zu geben, fordert Stein abschließend einen flächendeckenden, benoteten Werkunterricht und eine landesweite Praktikumsprämie für Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen, um früh Praxisluft schnuppern zu lassen.

Ausbildungsengagement der Roter Kältetechnik

Dass sich auch Handwerksbetriebe in ihrer Ansprache und ihrer Ausbildungsattraktivität bewegen müssen, um junge Leute zu werben und zu halten, das hat Timm Kröger, Geschäftsführer der Roter Kältetechnik in Garbsen, schon lange verinnerlicht. Sie sind auf Messen und auch in den Sozialen Medien unterwegs, um Jugendliche für sich zu interessieren. Sie werben mit ihrem familiären Umfeld und gemeinsamen Teamaktionen und bieten eine Übernahmegarantie nach der Ausbildung. Außerdem gibt es Hilfsangebote, Betriebssport und Übungsphasen vor Prüfungen. Der Erfolg gibt ihnen recht: Über 90 Prozent der Auszubildenden bleiben nach der Ausbildung zunächst einmal im Unternehmen. (08.08.2024)  

Ausbilder Sören Schrot und Auszubildender Benedict Kügler suchen noch weitere Mitglieder für das Team Roter.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Ausbilder Sören Schrot und Auszubildender Benedict Kügler suchen noch weitere Mitglieder für das Team Roter.

Freie Ausbildungsplätze
finden Interessierte noch bis zum 31. Oktober 2024 in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Hannover.