Das Projekt "ValiKom" hat ein Verfahren zur Zertifizierung von beruflichen Kompetenzen entwickelt. Katja Mikus im Interview. Kompetenzen sichtbar machen

Das Projekt „ValiKom“ hat ein Verfahren zur Zertifizierung von beruflichen Kompetenzen entwickelt. Katja Mikus, Projektleiterin der Handwerkskammer Hannover, im Interview.

Frau Mikus, was genau steckt hinter dem Projekt ValiKom?

Mikus: ValiKom steht für „abschlussbezogene Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen“ und wird durch acht Kammern entwickelt und getestet. Mit Hilfe des Projektes können Menschen ohne formalen Berufsabschluss ihre, im Job und durch Weiterbildungen erworbenen, Kompetenzen zukünftig zertifizieren lassen. Maßstab dafür sind die anerkannten Berufsabschlüsse in Deutschland

Wie genau läuft das Verfahren ab?

Mikus: Alles beginnt mit der Beratung durch die Kammer. Dann ist der Interessent gefragt: Er beschreibt seine Kompetenzen, legt seinen Referenzberuf fest und reicht seine Unterlagen ein, um am Validierungsverfahren teilnehmen zu können. Natürlich unterstützt die Kammer den Interessenten bei all diesen Schritten. Die Antragsunterlagen werden von der Kammer ausgewertet. Es folgen ein Beratungsgespräch sowie ein praxisnahe Aufgaben, die durch fremde Berufsexpertinnen und –experten bewertet wird. Abhängig vom Ergebnis des Verfahrens stellt die Kammer ein Validierungszertifikat aus, das die volle bzw. teilweise Gleichwertigkeit mit dem Referenzberuf bescheinigt.

An wen richtet sich das Verfahren?

Mikus: Das Verfahren richtet sich an Personen, die unabhängig von ihrem derzeitigen Beschäftigungsstatus im In- und Ausland beruflich relevante Kompetenzen erworben haben, diese aber nicht durch einen Berufsabschluss nachweisen können. Sie müssen mindestens 25 Jahre alt sein.

Die Handwerkskammer Hannover sucht Probanden zur Erprobung. Wer kann sich melden?

Mikus: Die Handwerkskammer Hannover erprobt als Schwerpunktgewerke die Berufe Fliesenleger/-in und Friseur/-in. Wir suchen also Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus diesen beiden Berufen mit einschlägiger Berufserfahrung, die keinen Berufsabschluss haben. Betriebsinhaberinnen und – inhaber, die entsprechende Personen bei sich beschäftigen, können sich gerne bei uns melden. Interessierte, die Berufserfahrung in anderen Berufen haben, können ebenfalls am Verfahren teilnehmen.

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