"Die Regierung vernichtet Potenziale. Ohne Struktur ein ganzes Jahr auf Kosten des Mittelstandes und vor allem auf Kosten der Zukunft unserer jungen Menschen auf Sicht fahren, ist schlicht zu wenig." - Hauptgeschäftsführer Peter Karst.
Franz Fender
"Die Regierung vernichtet Potenziale. Ohne Struktur ein ganzes Jahr auf Kosten des Mittelstandes und vor allem auf Kosten der Zukunft unserer jungen Menschen auf Sicht fahren, ist schlicht zu wenig." - Hauptgeschäftsführer Peter Karst.

Belastungsgrenze für mittelständische Betriebe des Handwerks erreicht. Unklare Impfstoffversorgung und konfuse Teststrategie verhindern klare Exit-Möglichkeiten. Regierung vernichtet Potenziale

Hannover, 23. März 2021. Bislang war das Handwerk als wichtigster, mittelständischer Wirtschaftszweig vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Doch die am 22./23. März beschlossene Lockdown-Verlängerung bis zunächst zum 18. April dieses Jahres bringt Betriebe an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

"Die Krise wird nicht gemanagt, sie wird seit über 12 Monaten verwaltet", so Hauptgeschäftsführer Peter Karst. "Staatliches Handeln hat nur die Ist-Situation im Blick. Allein bürokratisch zu beantragende Finanzhilfen statt Ausgleichsmaßnahmen, die dann auch noch zäh fließen, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Lockdown Wirtschaftskraft und Lebensperspektiven vernichtet."

Die Betroffenheit der Branchen im Handwerk ist sehr heterogen. Während Betriebe im Bau- und Bauausbaugewerbe bislang nur in Teilen betroffen waren, sind Ladenhandwerke, körpernahe Dienstleistungen, Fotografen und Messebauer über die Maßen beschwert. "Es ist eben nicht nur der Tourismus und die Gastronomie schwer betroffen", so Karst mit Blick auf die für den 12. April angekündigten, weiteren Hilfsmittel.

Es fehle an einer gesamtgesellschaftlichen Strategie, und zwar volkswirtschaftlich, impf- und testbezogen. "Es ist nicht mehr vermittelbar, warum immer neue Verordnungen Verstöße justiziabel machen, es demgegenüber aber an konkreten, strukturierten Ansätzen fehlt. Statt einer Übersicht mit Lockerungsschritten wäre es mehr recht als billig, eine Übersicht darüber zu erhalten, wann Impfstoff wo in welchem Umfang lieferbar ist und durch wen verimpft wird. Und zwar konkret. Dasselbe gilt für die vage Teststrategie, die seit Anfang März nicht konkretisiert wurde. Jetzt soll alles bis Osterdienstag stehen und ausgerollt werden." Es blieben zu viele Fragen offen. Zu wenig würde konsistent, konkret und realistisch umsetzbar in Verordnungen gegossen. "Ohne klare Struktur ein ganzes Jahr auf Kosten des Mittelstandes und vor allem auf Kosten der Zukunft unserer jungen Menschen auf Sicht fahren, ist schlicht zu wenig." Nach aktuellem Stand sollen Unternehmen auf deren eigene Kosten in die Pflicht genommen werden, Mitarbeitende zu testen. "Dabei ist eine Testbeschaffung de facto derzeit nicht möglich. Darüber hinaus ist kaum hinnehmbar, dass die Kosten für die Tests durch die Betriebe getragen werden sollen."

Darüber hinaus erwarte man, dass aufgrund von Betrugsfällen ausgesetzte Auszahlungen beantragter Hilfen umgehend wiederaufgenommen und die Wirtschaft für die entstanden und entstehenden Kosten entschädigt würden. "Nur so können Ausbildung und Beschäftigung im Handwerk gesichert werden", unterstreicht Karst.

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Nina Lemmerz-Sickert

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