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Vom Lehrling zum Chef

„Bei uns ist der Übergabeprozess sehr gut gelaufen“, fasst Werner Schultze seine Übernahme des Steinmetzbetriebes Naturstein Krause kurz und bündig zusammen. Ein großes Kompliment ist das für seinen Vorgänger, Geschäftsführer Manfred Beutel, der bereits mit 53 Jahren darüber nachdachte, wer sein Nachfolger werden könnten. Anlass zum Nachdenken gab sicherlich der gute Auszubildende, Werner Schultze, der kurz nach seiner Lehrzeit bereits Baustellen organisierte. Nach drei Monaten wechselte er ins Büro, um mehr administrative Aufgaben übernehmen zu können. „Bei mir ging immer alles schnell“, schmunzelt Steinmetz Werner Schultze. Und manches passierte zufällig. Für die erste Baustelle machte er nicht nur die Planung und Abwicklung, sondern auch die Kalkulation, was sich bis dahin Manfred Beutel vorbehalten hatte. Aber dem Chef gefiel das selbständige Arbeiten seines jüngsten Meisters, zog sich immer weiter zurück.

„Der Chef wollte, dass ich langsam in alles hineinwachse“, meint Schultze. 2008 übernahm er selbst die Initiative und forderte konkrete Gespäche über die Übergabe. „Mit 44 Jahren hatte ich das Gefühl, dass die Übergabe nicht mehr ewig hinausgeschoben werden sollte“, erläutert Schultze. Letztendlich setzte er sich gegenüber zwei Mitbewerber durch und bekam den Zuschlag, zwei der drei Standorte – Hannover und Seelze – zu übernehmen. Er hatte früh Verantwortung übernommen und zum Schluss am schnellsten das Konzept und die Finanzierung zusammen. Durch einen externen Berater war sein Businessplan so schlüssig formuliert, dass er sich schließlich die Bank aussuchen konnte, die ihm den Kaufpreis finanzierte.

„Für viele Übernehmer ist ein zu hoher Kaufpreis eine unüberwindliche Hürde“, berichtet Zulia Gubaydullina, Betriebsberaterin in der Handwerkskammer Hannover. Im Falle von Naturstein Krause sind beide Parteien aufeinander zugegangen. Das Weiterbestehen des Betriebes hatte größte Priorität.

„Wer seinen Betrieb reibungslos übergeben will, sollte sich am besten fünf Jahre vorher Gedanken machen“, rät der 46-jährige Unternehmer. Außerdem sei größtmögliche Offenheit zwischen Übergeber und Nachfolger sehr hilfreich und beim Übernehmer müsse der familiäre Rückhalt stimmen. (see, 16.05.2012)

Betriebsberatung zum Thema Nachfolge:

Dr. Matthias Lankau

Abteilungsleiter ökonomische Unternehmensentwicklung

Tel. +49 511 34859 464

Fax +49 511 34859 432

lankau--at--hwk-hannover.de

Farid Daniel Betet

Betriebsberater

Tel. +49 511 34859 442

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