
Michael Huwald, Geschäftsführer bei der Elektro Rieger GmbH, in Langenhagen.
Handwerk ist bunt„Bei uns ist jeder willkommen“
Langenhagen.- (ve) „Bei uns ist jeder willkommen, der die richtige Motivation für die Arbeit mitbringt – egal welches Geschlecht, Hautfarbe oder Religion“, sagt Michael Huwald, Geschäftsführer bei der Elektro Rieger GmbH in Langenhagen. Mehr als die Hälfte der Belegschaft hat einen Migrationshintergrund: „Bei uns sind viele Nationen vertreten, unter anderem aus der Türkei, Ukraine, Polen, Afghanistan, Syrien“, so Huwald. Darunter auch Geflüchtete, die zu Anfang fast gar kein Deutsch konnten, bis sie beim Handwerksunternehmen angestellt waren und es im Arbeitsalltag lernten. Der Fachbetrieb für Elektroinstallationen ist offen für Menschen aller Nationalitäten und unterstützt die Angestellten, wo es geht. „Obwohl wir im Vergleich zum klassischen Handwerksbetrieb größer sind, geht es bei uns familiär zu. Uns ist Kommunikation und Offenheit sehr wichtig. Bei uns zählt Teamwork. Wir ziehen hier alle an einem Strang und jeder ist wichtig, so wie er ist und wird dahingehend unterstützt. Und im Team arbeiten, können Menschen aus der ganzen Welt. Dafür sind wir ein guter Beweis“, freut sich der Chef von 45 Mitarbeitenden.
Vom Azubi zur Fachkraft
Weil Elektro Rieger wie viele Handwerksunternehmen unter dem Fachkräftemangel leidet, hat der Betrieb bereits an vielen Integrationsprojekten von Stadt, Land und Handwerkskammer teilgenommen und dadurch auch Fachkräfte gewinnen können. Parallel dazu setzt sich der mittelständische Handwerksbetrieb gezielt dafür ein, seinen Nachwuchs für die Fachkräftesicherung selbst heranzuziehen.
„Das klappt bisher gut. Wir haben tatsächlich genügend Bewerbungen und die meisten bleiben auch nach der Ausbildung“, freut sich Huwald, der derzeit sieben Auszubildende in allen Lehrjahren ausbildet. Bei den Bewerbern, unter denen sich der Chef auch gerne mal eine weibliche Kandidatin wünscht, bekomme jeder eine Chance, auch unabhängig von seinen Schulnoten oder anderen Einschränkungen. „Wir haben Bewerbende vom Schulabbrecher bis hin zum Studienabbrecher. Bei einigen sind wenig Sprachkenntnisse vorhanden. Aber auch das bekommt man hin“, sagt Huwald, der seine Auszubildenden mit Sprachdefiziten dahingehend unterstützt, dass sie Sprachkurse in der Berufsschule sowie bei der Handwerkskammer Hannover besuchen, für die sie vom Chef freigestellt werden.
In seinem Mitarbeiterstamm beschäftigt Huwald ebenfalls einen Autisten, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen hat und übernommen wurde. „Er ist von Anfang an sehr offen damit umgegangen. Im Betriebsalltag schauen wir, dass das, was für ihn eine größere Herausforderung darstellt, andere übernehmen. Dafür hat er das Talent und die Lust dazu, das Thema „Brandschotts“ -eine feuerbeständige Barriere - (Anmerk. Der Red. ) von der Erstellung auf der Baustelle bis hin zur anschließenden revisionssicheren Dokumentation, zuverlässig abzuarbeiten. Das wiederum freut die anderen Kollegen, die lieber andere Aufgaben übernehmen. So ist alles wunderbar aufgeteilt. Jeder wird da eingesetzt, wo er richtig ist und das macht gute Stimmung und ein gutes „Wir-Gefühl“ im Betrieb“, betont der 54-Jährige.
Vielfalt im Betrieb leben
Für die Zukunft wünscht sich Huwald eine noch größere Offenheit und Akzeptanz für das Thema Vielfalt im Handwerk generell. „Vielfältigkeit im Handwerk ist gut und wichtig. Mitarbeitende sind nicht bloß Arbeitskräfte, sondern Menschen mit den unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Hintergründen. Damit sind sie ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft. (27.05.2025)
Diversity-Tag im Handwerk – ein Zeichen für Vielfalt
Die Handwerkskammer Hannover setzt zum heutigen Diversity-Tag ein klares Zeichen: Vielfalt bereichert das Handwerk!
Anlässlich des Diversity-Tags stellen wir Handwerksbetriebe vor, in denen Vielfalt im Arbeitsalltag aktiv gelebt wird.
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