Michel Schreiber, Rosemarie Colberg, Arne Peters und Mirko Müller (v.l.)
Seeger
Michel Schreiber, Rosemarie Colberg, Arne Peters und Mirko Müller (v.l.)

Die Standortberatung der Handwerkskammer Hannover hilft Betrieben ihre Interessen zu vertreten.Betriebsstandort bedroht?

Hannover.- (see) Die Handwerksbetriebe im einzigen „alten“ Gewerbegebiet Burgdorfs machen sich Sorgen. Die Stadt plant ein Neubaugebiet, das direkt an das Gewerbegebiet angrenzen soll. „Wenn diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden, ist das ein klassischer Fall von heranrückender Wohnbebauung. Damit befürchten die Handwerksbetriebe zu Recht, dass Nutzungskonflikte vorprogrammiert sind“, erläutert Rosemarie Colberg von der Handwerkskammer Hannover.

Orgelbauer Armin Schreiber hat seit dreizehn Jahren seinen Standort im Gewerbegebiet am Hülptingser Weg. Beim Bau und der Restauration von Orgeln entstehen Lärm und Gerüche, die die potentiellen Anwohner in einem Wohngebiet stören könnten. „Daher wollen wir, dass die Stadt Burgdorf bereits bei der Bauleitplanung Vorsichtsmaßnahmen einplant, um späteren Ärger zu vermeiden“, erläutert Michel Schreiber.

In einer Stellungnahme hat sich die Handwerkskammer Hannover gegen die geplante Wohnbebauung ausgesprochen, zumal die Reihenhaussiedlung auf einer noch zu sanierenden Deponie errichtet werden soll. „Wenn allerdings doch gebaut werden sollte, was wir unbedingt vermeiden wollen, haben wir darauf hingewiesen, dass der bisher geplante Abstand zum Gewerbegebiet bei weitem nicht ausreicht“, betont Colberg. Außerdem müsse es eine Lärm absorbierende Schutzwand geben und eine Grunddienstbarkeit eingetragen sein, wonach die späteren Eigentümer die vorhandenen Betriebe und ihre Emissionen dulden.

„Wir sind keine 100%igen Gegner des Wohngebiets, aber wir erwarten, dass die Kommune auch unsere Interessen berücksichtigt“, sagt Arne Peters von der Tischlerei Müller + Peters, die seit sieben Jahren in Burgdorf ihren Standort hat. „Wir müssen sicher sein dass wir auch in Zukunft unser Unternehmen ohne Einschränkungen weiterbetreiben können, denn schließlich bezahlen wir  Gewerbesteuern und stellen vier Ausbildungs- sowie zehn Arbeitsplätze“, so Peters. 

Zum Teil haben die Stellungnahme der Kammer und der Einspruch der Betriebe schon Wirkung gezeigt. Nach den neuen Planungen des Investors soll der Abstand zum Gewerbegebiet vergrößert werden und im Grundbuch soll festgeschrieben werden, dass die späteren Anwohner Emissionen der Betriebe bis zu einem gewissen Maß hinnehmen müssen.

„Es ist noch ein langer Weg, aber wir bleiben dran, und werden bei der Vorlage des Bebauungsplanes für das neue Wohngebiet ganz genau hinschauen“, betont Colberg. (12.09.2017)

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