3_7 Servicetechniker Kfz
Franz Fender

Geprüfte/r Kfz-Servicetechniker:in Die Karrierestufe zwischen Geselle und Meister!

Am 01.08.2020 tritt die Änderung des sogenannten Meisterbafögs in Kraft. Grund genug sich jetzt weiterzubilden findet Harald Evers, Kraftfahrzeugelektrikermeister und Ausbilder im Kfz-Bereich der Handwerkskammer Hannover. Warum, lesen Sie hier im Interview.

Arndt: Herr Evers, warum sollte ein Geselle oder eine Gesellin Kfz-Servicetechniker:in werden? Warum nicht gleich die Meisterschule besuchen?

Evers: Der Servicetechniker ist als Teil 1 der Meisterprüfung anerkannt, er ist aber auch eine in sich abgeschlossene Weiterbildung, die praxisorientiert sehr hochwertig qualifiziert ist. Die Ausbildung befähigt unter anderem zum sicheren Umgang mit verschiedenen Diagnosetools – das A und O im modernen Kfz-Handwerk.

Arndt: Und was hat das mit dem Meisterbafög zu tun? Das gab es doch schon immer!

Evers: Das Meisterbafög als Aufstiegsförderung hat einige Novellierungen bekommen. Jetzt ist es möglich, den Servicetechniker zu etwa 75% fördern zu lassen – hier kommt die NBank und die KFW-Förderbank ins Spiel – genauso wie es vorher nur bei der kompletten Meisterschule möglich war.

Arndt: Für wen genau ist das denn jetzt spannend?

Evers: Für alle Kfz-Mechatroniker, die sich weiterbilden wollen ohne gleich den ganzen Aufwand der Meisterschule auf sich nehmen zu müssen. Wenn es dann klappt, hat man eine tolle Qualifikation, die im Betrieb auch finanziell honoriert wird und man hat natürlich die Möglichkeit jederzeit die anderen Teile der Meisterprüfung noch abzulegen. Sollte es im Betrieb mal eng werden, werden die Servicetechniker nach meiner Erkenntnis nicht gerade als erstes entlassen, denn die ganzen mechanischen Arbeiten können sie ja zusätzlich auch noch.

Arndt: Was hat der Betrieb davon?

Evers: Servicetechniker:innen können mit ihrem Wissen und ihren Werkzeugen, den Diagnosetools sehr schnell und zielgerichtete Diagnosen am Fahrzeug erstellen. Sie arbeiten effizienter und können so mehr Aufträge in kürzerer Zeit abarbeiten. Der Betrieb setzt also mehr um und hat immer die Sicherheit das aktuellste Know-how an Bord zu haben.

Arndt: Wie lange dauert so ein Kurs und was kostet das?

Evers: Wir bieten den 10-monatigen Vorbereitungslehrgang berufsbegleitend in diesem Jahr ab dem 01.09.2020 an. Es kommen Kosten von 2725 € auf einen zu. Durch das Meisterbafög werden 75% gefördert – vorausgesetzt man besteht die Prüfung. Es bleibt also noch ein Eigenanteil von ca. 690 €.

Arndt: Das ist ja ein tolles Angebot. Was muss ich denn jetzt machen, wenn ich Interesse habe?

Evers: Am besten ist es, Sie melden sich bei uns im Kundencenter oder auf der Website an. Beim Beantragen des Meisterbafögs können wir Ihnen natürlich helfen – das kann manchmal etwas kompliziert sein. Und dann können Sie schon mal mit Ihrem Chef sprechen, damit sichergestellt ist, dass Sie an den Dienstagen und Donnerstagen pünktlich Feierabend haben. Die Unterrichtszeit ist von 18:00 – 21:15 Uhr.

Arndt: Was sollte ich denn mitbringen?

Evers: Sie sollten den Gesellenbrief im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk haben oder eine als gleichwertig anerkannte Prüfung abgelegt haben. Dann sollten Sie auf jeden Fall Freude an Fahrzeugdiagnosen haben und vielleicht schon etwas mit den Testern umgehen können.

Arndt: Super, ganz vielen Dank für das tolle Gespräch!

Ansprechpartner:

Fachliche Informationen

Jörn Dierking

Koordinator und Ausbilder der Fachgruppe Kfz / Karosserie

Tel. +49 511 34859 358

Fax +49 511 34859 280

dierking--at--hwk-hannover.de

Fördermittelberatung

Christoph Stein

Marketing und Vertrieb

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Anmeldung

Marlene Schulz

Sachbearbeiterin

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