Metallbau Eickhoff, Projekt, do.ko., digitales Berichtsheft, elektronischer Ausbildungsnachweis, Ausbildung, Ausbildungsqualität
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Marou Wäsche, Gesa Eickhoff, Martina Siebke-Fochler, Carsten Eickhoff (v.l.) bei der Übergabe der Tablets für das Projekt DoKo

Digitale Berichtshefte optimieren den BetriebsalltagErleichterung für Ausbilder und Azubis

Hannover,- (see) Vor zwei Jahren hat sich der Chef und Metallbaumeister Carsten Eickhoff schon einmal im Rahmen seiner Arbeit als Lehrlingswart der hannoverschen Innung mit dem Thema auseinandergesetzt. Sollen die oft ungeliebten Berichtshefte der Auszubildenden auf eine digitale Variante umgestellt werden? Vorgestellt wurde damals eine App, die teuer war und nicht den Anforderungen der Betriebe entsprach. „Außerdem war die Skepsis noch groß, ob es nicht besser sei, die Jugendlichen weiter mit der Hand schreiben zu lassen, einfach um es zu üben, denn die Rechtschreibung der Azubis ist in den letzten Jahren immer schlechter geworden“, erläutert der Unternehmer.

Ziel: Gut strukturierte Ausbildung

Nun nimmt der Betrieb einen erneuten Anlauf auch bei den Berichtsheften digitaler zu werden. „Wir erhoffen uns davon einen geregelteren Ablauf. Die Ausbilder sollen nicht mehr hinter den Berichten herlaufen und die Azubis nicht mehr so lange auf eine Rückmeldung warten müssen“ erläutert Unternehmerfrau Gesa Eickhoff. Mit dem Projekt „Dokumentieren.Kommunizieren (Do.Ko) - mit Ausbildungsnachweisen lernen!“ unterstützt die Handwerkskammer Hannover mit ihrer Projekt- und Servicegesellschaft zurzeit fünf Pilotbetriebe dabei, digitale Ausbildungsnachweise zu erproben. „Zwei Ziele wollen wir damit erreichen. Einmal die operative Arbeit in den Betrieben zu erleichtern und zum anderen die Kommunikation zwischen Ausbilder und Azubi zu verbessern, so dass die gesamte Ausbildung davon profitiert“, berichtet Projektleiterin Martina Siebke-Fochler. „Ich freue mich, dass wir das Thema jetzt im Austausch mit anderen Betrieben und in Begleitung des Projekts angehen“, ergänzt Gesa Eickhoff.

Das hat schließlich auch Carsten Eickhoff überzeugt. Mit einer digitalen App ist es möglich, dass die Azubis gleich auf der Baustelle oder von jedem anderen Ort aus ihre Berichte schreiben können. Die Ausbilder können jederzeit auf darauf zugreifen und zeitnah Rückmeldungen geben. „Wir erhoffen uns, dass die Berichte schneller und regelmäßiger geschrieben werden und die Ausbilder sie dann nach und nach durchsehen können“, sagt die Unternehmerfrau und Prokuristin.

Wie geht es jetzt weiter?

„Nach dem ersten Gespräch im Betrieb suchen wir nun passende Apps heraus und stellen sie den teilnehmenden Pilotbetrieben vor. Die eigentliche Pilotphase beginnt dann mit dem neuen Ausbildungsjahr. Dazu wird es Workshops für die Ausbilder im Juni und für die Auszubildenden im September geben. Wir begleiten die Auszubildenden und alle Beteiligten in Betrieb, Berufsschule sowie an anderen Lernorten bei der Einführung und stellen Tablets und Lizenzen kostenfrei zur Verfügung“, so Siebke-Fochler.

Ende 2022 werden die Erfahrungen aus der Pilotphase ausgewertet und veröffentlicht, damit weitere Ausbildungsbetriebe von den Ergebnissen profitieren können.

Das Projekt „Dokumentieren.Kommunizieren (Do.Ko) – Mit Ausbildungsnachweisen lernen!“ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF-Fonds) und der Handwerkskammer Hannover gefördert. (26.04.2022)

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