Julia Mars hat einen Karriereweg im Eiltempo hingelegt. Nach ihrem Gesellen-und Meisterbrief im Maßschneiderhandwerk hat sie sich mit ihrer eigenen Modelinie selbständig gemacht.
Handwerkskammer Hannover/Valerie Edelmann
Julia Mars wusste schon früh, was sie wollte: Etwas mit Mode machen. Danach folgte eine Karriere mit Eiltempo.

Karriere im EiltempoJung. Selbstständig. Erfolgreich.

Hannover.- (ve) Julia Mars wusste schon früh, was sie wollte: Etwas mit Mode machen. „Schon als Jugendliche habe ich mich für Mode und Trends interessiert, da war für mich schnell klar, dass ich beruflich in diese Richtung gehen will“, erzählt sie. Durch ein Schülerpraktikum bei der FAHMODA, Akademie für Mode und Design, in Hannover habe sich der Wunsch nur bestätigt, so Mars. So hatte die junge Frau innerhalb von nur 3,5 Jahren nicht nur den Gesellenbrief im Maßschneiderhandwerk in der Tasche, sondern gleichzeitig auch ihren Abschluss als geprüfte Modedesignerin.

Klar war für die 24-Jährige aber auch, dass die Ausbildung nicht das Ende ihrer beruflichen Karriere sein sollte. „Ich hatte immer im Hinterkopf mich irgendwann selbstständig machen zu wollen, also habe ich gleich mit der Meisterschule weitergemacht“, berichtet Mars.

Dozentin an der FAMODA

Eine Karriere im Eiltempo folgte. Denn mittlerweile ist Julia Mars nicht nur Maßschneidermeisterin, sondern auch Unternehmerin und Dozentin. An der FAHMODA unterrichtet sie angehende Maßschneiderinnen und Maßschneider im Bereich Fachpraxis und betreut sie bei ihren Designprojekten in Vorbereitung auf die Gesellenprüfung. „Es macht mir einfach riesig viel Spaß zu unterrichten und mein Wissen an andere weiterzugeben“, erklärt die Handwerksmeisterin.

Eigenes Modelabel: jung und wild

Im November diesen Jahres war es dann soweit: Gemeinsam mit einer Freundin hat sie sich mit einem eigenen Modelabel namens „enter.atelier“ selbständig gemacht und einen Online-Shop eingerichtet. Dabei sind die Aufgabenbereiche klar verteilt: „Meine Freundin und Geschäftspartnerin kümmert sich um den Marketing-Part, ich bin für das Design und die Fertigung zuständig“, sagt Mars. Auf die Frage, wie sie ihre Mode beschreiben würde, antwortet die junge Designerin mit einem Lächeln: „Die Mode, die wir machen, ist jung und auch ein bisschen wild. Passend zur Zielgruppe – die Mittzwanziger.“

Nachhaltig: recycelt und aufgearbeitet

Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei „enter.atelier“ eine Rolle. Denn alle Kleidungsstücke sind gebraucht und werden recycelt und neu aufgearbeitet. „Je nachdem, was wir an Kleidung bekommen, entstehen vielleicht aus einer alten Hose schicke Stulpen oder aus einem Kleid ein neues Oberteil“, erläutert Mars die Vorgehensweise. Die Kleidungsstücke findet die junge Unternehmerin selbst auf Flohmärkten oder bekommt sie von Freunden und Bekannten. „Deshalb haben wir auch alles an Stilrichtungen zu bieten: Vom Sporttop über den eleganten Blazer, bis hin zur lässigen Jeans.“

Stipendium am London College of Fashion

Julia Mars hat sich mit dem Weg in die Selbstständigkeit einen Herzenswunsch erfüllt, wie sie selbst sagt. Sie hofft, dass sie ihre Kollektionen in naher Zukunft einmal in einem sogenannten Pop-Up Store präsentieren kann. Bis es soweit ist, ruht sie sich nicht auf ihren bisherigen beruflichen Erfolgen aus. Am London College of Fashion macht sie derzeit eine Weiterbildung im Bereich Fashionmanagement, für die sie ein Stipendium von der „Wilhelm-Lorch-Stiftung“ bekommen hat. „Es ist mir total wichtig auf dem neusten Stand der Dinge zu sein und neben dem praktischen auch das fachliche Know-how zu haben, das ich für mein eigenes Business benötige“, betont die Designerin und Maßschneidermeisterin.

HIntergrund: Wilhelm Lorch Stiftung - Zweck der Stiftung ist die Nachwuchsförderung auf allen Ebenen in der Textil- und Modebranche.

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