
Unter verschiedenen Mottos präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre modischen Kreationen.
Modenschau der Anna-Siemsen-SchuleKreative Styles für mehr Nachhaltigkeit
Hannover.- (mk) Letzten Freitag fand die diesjährige Modenschau „AnnA Style Award 2023“ der Anna-Siemsen-Schule statt. Unter den Mottos „United Pieces“ und „Slowing Down Fast Fashion“ zeigten Schülerinnen und Schüler verschiedener Fachrichtungen des Textilbereichs ihre modischen Kreationen auf dem Laufsteg im MusikZentrum Hannover.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben Kreativität die Themen Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl. Gerade in unsteten Zeiten des Klimawandels und der gesellschaftlichen Vielfältigkeit könnte dieser Rahmen der Veranstaltung nicht passender sein. „Das Thema Nachhaltigkeit ist mit Hinblick auf unsere Wegwerfgesellschaft sehr wichtig“, findet auch Anja Schirrling, Lehrerin für Fachpraxis an der Anna-Siemsen-Schule. „Jeder kennt das ja: Man hat so viele Kleidungsstücke im Schrank, von denen manche dann doch nach wenigen Malen Tragen wieder aussortiert werden.“ Bestehende Bekleidung umzufunktionieren und dadurch neue Stücke herzustellen ist daher der bessere Umgang mit ausgedienten Lieblingsteilen und hat einen großen Einfluss auf den Klimawandel.
Das Upcycling-Projekt „Slowing Down Fast Fashion“ der Berufsfachschule ist ein europäisches Kooperationsprojekt, bei dem die Schule über die eTwinning-Plattform mit der BBS Uelzen und zwei Schulen aus Estland und Island an nachhaltigen Kleidungsstücken gearbeitet hat. Dabei wurden aus alten Jeans neue, einzigartige Hosen zusammengenäht. Vorgestellt wurde das Projekt schon im April im Rahmen der „Fashion Revolution Week“ und bildete bei der „AnnA Style Award 2023“ eine passende Ergänzung zum Thema „United Pieces“.
Auch im Projekt „United Pieces“ ließen die Schülerinnen und Schüler ihrer Kreativität freien Lauf. Während das Nachhaltigkeitsprojekt „Slowing Down Fast Fashion“ ein vorgegebenes Thema der Schule war, entstand „United Pieces“ durch ein Gruppen-Brainstorming. Nach der Themenfindung fertigten die Schüler Skizzen an und suchten die passenden Stoffe zu den jeweiligen, in sich Gegensätze vereinenden, Einzelthemen wie z.B. „Abgrenzung und Verlauf“, „Chaos und Ordnung“ oder auch „Lokal und international“ aus.
Ohne Herausforderungen blieb es dabei nicht. Neben Kreativität und Fingerfertigkeit war auch Improvisationsvermögen gefragt. „Beim Nähen für mein Kleid stellte ich fest, dass der Stoff nicht ausreicht, also habe ich mit zusätzlichem Tüllstoff improvisiert und das Ergebnis ist sogar besser als meine erste Idee“, erzählt Suzan Al Zein, Schülerin an der berufsqualifizierenden Berufsfachschule der Fachrichtung Maßschneider/in. Überhaupt sei der schönste Teil des Prozesses das Ergebnis, an dem man die Entwicklung vom ersten Entwurf bis zum fertigen Kleidungsstück ablesen könne. Für den späteren Berufsweg stellen diese Herausforderungen eine gute Übung dar und fördern die Kreativität und Denkweise im Umgang mit auftretenden Problemen im Designprozess.
Nicht nur Maßschneider und Modedesigner können mit Re- und Upcycling-Projekten etwas Gutes für die Umwelt tun. Auch im Alltag lassen sich mit etwas Übung nachhaltige Projekte umsetzen. Anna Melina Behrens, ebenfalls Schülerin im Bereich Maßschneiderei, ist sich sicher: „Kreativ sein kann jeder.“ Eine selten getragene Hose oder ein eingelaufener Pullover, die sich in einen stylischen Hingucker verwandeln lassen, finden sich sicher in jedem Kleiderschrank. Und mit einigen Handgriffen hat man ein neues Lieblingsteil im Schrank hängen und der Umwelt etwas Gutes getan. (30.06.2023)
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