Lernen das Metallbau-Handwerk mit praktischen Übungen kennen: Elias Jähnichen, Janina Kinne, Luca Kraczewski ,Filiz Basara, Marie Wohlers
Soeke Heykes Handwerkskammer Hannover
Lernen das Metallbau-Handwerk mit praktischen Übungen kennen: Elias Jähnichen, Janina Kinne, Luca Kraczewski ,Filiz Basara, Marie Wohlers

Der Metallbauer Glißmann aus Nienburg nimmt am Format "Digitale Lernallianzen" teil und hat für eine Schülergruppe eine ganz besondere Herausforderung.Schülerinnen und Schüler designen Fotobox

Nienburg – (shh) Eine Maschine designen, in der verschiedene Produkte fotografiert, die Pixel ausgelesen und durch mehrere Datenbanken laufen, um das Produkt automatisch zu erkennen. Klingt nach einer Aufgabe, für Studenten oder erfahrene Ingenieure. Tatsächlich ist das die Aufgabe, die der Unternehmer Lutz Glißmann aus Nienburg vier Schülerinnen und einem Schüler gestellt hat.

Zusammengekommen sind der Inhaber des gleichnamigen Metallbauunternehmens und die Elftklässler Elias Jähnichen, Filiz Basara, Janina Kinne, Luca Kraczewski und Marie Wohlers des Johann-Beckmann-Gymnasium in Hoya über das Projekt "Digitale Lernallianzen – Praxistage Handwerk" der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH (PSG).

Die "Digitalen Lernallianzen" sind im Januar 2019 erstmals gestartet und bringen Oberstufenschülerinnen und -schüler mit Betrieben zusammen. Im halbtägigen digitalen Unternehmensworkshop entwickeln die Betriebe konkrete Aufgaben für Kleingruppen von Elftklässlern. Die Jugendlichen erarbeiten wiederum ein Konzept zur Lösung ihrer Aufgabe. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln der Region Hannover beziehungsweise der Fachkräftebündnisse (Europäischer Sozialfond) und der Agentur für Arbeit.

Nur Social Media ist zu einfach

Angefangen hat alles vor rund einem Monat. Glißmann hat für seine Produkterkennungsmaschine bei der NBank, einer Förderbank für Niedersachsen, einen Antrag auf finanzielle Unterstützung gestellt. Für die Umsetzung brauchte es aber noch das passende Design. „Da fehlte uns die letzte zündende Idee“, sagt Glißmann. Deshalb entschied er sich für das Projekt. „Ich dachte mir, dass jüngere Köpfe andere Ideen haben und wollte sehen, was die Schülerinnen und Schüler präsentieren“, so der Unternehmer weiter.

Die Elftklässler haben sich wiederum für die Aufgabe des Metallbauers entschieden, weil es nicht nur darum geht, eine Präsentation zu erarbeiten oder einen Instagram-Auftritt aufzubauen. „Einen Instagram-Auftritt mache ich in fünf Minuten. Das ist keine Herausforderung, für die man sechs Monate braucht“, begründet Luca Kraczewski ihre Entscheidung. Janina Kinne fügt hinzu: „Es ist ein Projekt, wo man am Ende etwas in der Hand hat, etwas Reales geleistet hat“, sagt die Schülerin.

In einem ersten Zoom-Meeting trafen die Schülergruppe und der Unternehmer aufeinander. Die Aufgabe war klar: Eine Fotobox aus Metall zu designen, die eine Vorrichtung für Kameras hat und leicht zu transportieren ist. „Ich konnte merken, dass bei den Schülerinnen und dem Schüler Gedankengänge entstehen und Ideen in den Köpfen zusammenflossen. Sie haben auch gezielt Fragen gestellt“, erinnert sich Glißmann an das erste Meeting.

Praktische Übungen im Metallbau

Seitdem sind ein paar Wochen vergangen. Was die Elftklässler in dieser Zeit entwickelt haben, wusste der Metallbauer bis zum persönlichen Treffen im Unternehmen nicht. „Heute werden sie ihren ersten Meilenstein präsentieren. Gucken wir mal, was dabei rausgekommen ist“, ist der Unternehmer gespannt. Doch bevor es soweit war, gab es erstmal eine Führung durch das Metallbauunternehmen und die Jugendlichen durften sich selbst als Metallbauerinnen und Metallbauer ausprobieren.

In der Werkstatthalle haben die Schülerinnen und der Schüler mit Hilfe des Gesellen Benjamin Hellwig einen Flaschenöffner hergestellt. Dafür wurde von einer Mutter ein Stück abgesägt, in die Mutter ein Gewinde gebohrt und darin ein Metallstift mit Schraubgewinde. Damit die Mutter auch fest auf dem Schraubgewinde sitzt, wird sie mit einer zweiten kleineren Mutter darunter gesichert. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, zieht Luca Kraczewski stellvertretend für die ganze Gruppe ein Fazit. Janina Kinne findet es außerdem sehr gut, dass sie durch dieses Projekt einen ausführlichen Einblick in den Beruf des Metallbauers erhält.

Im Anschluss präsentierten die Schülerinnen und der Schüler ihren ersten Meilenstein. „Wir haben mit einem 3D-Programm einen Prototyp entwickelt“, erklärt Luca Kraczewski. Dafür war Elias Jähnichen zuständig. In dem Prototyp, der auf einem Tablet gezeigt wurde, sind alle Seiten aus Metall und können zum besseren Transport hochgeklappt werden. Damit nur eine Kamera für die Fotobox notwendig ist, hat sich die Gruppe für eine drehbare Platte entschieden, die sie als Lego-Modell gebaut und mitgebracht haben.

Erster Prototyp wird entwickelt

Für den ersten Meilenstein ist die Gruppe schon sehr weit, findet auch der Metallbau-Unternehmer und ist vor allem von der drehbaren Platte überzeugt. „Das sieht sehr gut aus“, lobt Glißmann die Schülerinnen und Schüler und schlägt direkt etwas vor: „Das bauen wir hier im Unternehmen und zeigen euch, wie es am Ende im Realen aussieht“, verspricht Glißmann. Was sich daraus am Ende entwickelt, wird sich in einigen Monaten zeigen. Zum Schluss stellen die Teams ihre Ergebnisse dann auf einer Schulmesse dem ganzen elften Jahrgang vor.

Ansprechpartnerin:

Jana Sieke

Mitarbeiterin Geschäftsbereich Projekte der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Service GmbH

Tel. +49 5131 99 10 151

Mobil +49 1573 83 09 598

sieke--at--hwk-psg.de

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