Absolvent des trialen Studiums und Werkstattleiter Gideon-Liam Senne in einer der Hallen der Kfz-Werkstatt Motorcompany in Isernhagen.
Soeke Heykes Handwerkskammer Hannover
Absolvent des trialen Studiums und Werkstattleiter Gideon-Liam Senne in einer der Hallen der Kfz-Werkstatt Motorcompany in Isernhagen.

Kfz-Mechatroniker, Meister und Bachelor: Das alles hat Gideon-Liam Senne mit Hilfe des trialen Studiums geschafft und ist jetzt mit 25 Jahren Werkstattleiter.Vom trialen Studenten zum Werkstattleiter


Hannover.- (shh) Ein 120 Kilo schweres Getriebe in den Motorraum eines Autos einheben, am Tablet technische Zeichnungen anfertigen oder sich um die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit kümmern. Das sind nur drei von vielen Aufgaben, die zum Alltag von Gideon-Liam Senne aus Hannover gehören.

Denn der 25-Jährige ist Werkstattleiter in der Kfz-Werkstatt Motorcompany in Isernhagen. Darauf vorbereitet hat ihn das triale Studium Handwerksmanagement (B.A.), das die Handwerkskammer Hannover gemeinsam mit der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) seit 2014 anbietet. Darin werden die Ausbildung, der Meisterbrief und der Bachelor-Studienabschluss kombiniert.

Besondere familiäre Atmosphäre

„Es ist wie BWL, nur mit anfassen“, beschreibt es der 25-Jährige Hannoveraner, der eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker absolvierte. Zuvor hat er 2015 ein klassisches Ingenieurs-Studium im Bereich Maschinenbau begonnen, aber nach zwei Semestern abgebrochen. Ein Grund war die fehlende familiäre Atmosphäre. Ein weiterer, dass er keine Unterstützung von Seiten der Dozentinnen und Dozenten bekam.

Gut gerüstet für die Zukunft

„Das war im trialen Studium ganz anders“, sagt Senne und erinnert sich an Frühstückstreffen am Samstag in der Fachhochschule mit den anderen trialen Studierenden. Auch das Engagement der Dozentinnen und Dozenten sei zu loben. Zu jeder Zeit konnte der jetzige Werkstattleiter jemanden erreichen, wenn das Studium ihn zu sehr gefordert hat. Ein Dozent hat ihm dann immer gut zugesprochen, dass er weitermachen soll und ihn am nächsten Tag zu einem Kaffee eingeladen, um noch einmal zu reden. „Das sind einfach gute Leute“, sagt der 25-Jährige.

Neben dieser besonderen Atmosphäre hebt Senne die fachliche Kompetenz hervor, die ihm und seinen Mitstudentinnen und Studenten vermittelt wurde. „Niemand kann einen Betrieb übernehmen oder eröffnen, ohne über Betriebsführung Bescheid zu wissen,“ sagt der 25-Jährige, der sich in seiner Bachelor-Arbeit mit Diversity-Management beschäftigt hat, und sich durch das triale Studium für die Aufgaben eines Werkstattleiters gut gerüstet fühlt.

Durchweg positives Fazit

Sein Gesamtfazit zum trialen Studium fällt durchweg positiv aus. Ihm wurde ein umfangreiches Grundverständnis zur Betriebsführung vermittelt, darunter auch der richtige zwischenmenschliche Umfang mit Mitarbeitern und Kunden. Außerdem hat er für sich selbst viel mitgenommen, wie Disziplin zu zeigen, sich anzustrengen und Fehler zu verzeihen.

Aber um das triale Studium erfolgreich abzuschließen, braucht es aus seiner Sicht einen ganz besonderen „Mumm“, denn es ist ganz klar eine Herausforderung, die aber viel zu bieten hat, wenn man sich ihr stellt. Das nächste Ziel von Senne ist es jetzt als Werkstattleiter den Betrieb voranzubringen. (08.10.2021)