Botschafter für das Projekt "Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber": Diaa Alameen.
Soeke Heykes Handwerkskammer Hannover
Botschafter für das Projekt "Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber": Diaa Alameen.

Vom Flüchtling zum Elektronik-Gesellen zum Botschafter für das Handwerk. Diesen Weg hat Diaa Alameen innerhalb von sieben Jahren geschafft.Wie ein Flüchtling zum Botschafter wurde

Hannover - (shh) Vor sieben Jahren kam Diaa Alameen als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland. Er lernte schnell die deutsche Sprache und wurde von der Arbeitsagentur für Arbeit über das Projekt "Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber“ (IHAFA) informiert. Dieses Projekt wurde Anfang November 2015 vom Wirtschaftsministerium mit den Handwerkskammern in Niedersachsen, der Bundesagentur für Arbeit und dem Niedersächsischen Landkreistag ins Leben gerufen.

Innerhalb dieses Projekts können handwerklich interessierte Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Flüchtlinge ihre Fähigkeiten und Interessen in den Bildungseinrichtungen der Handwerkskammern testen und Kontakte zu Betrieben knüpfen. „Ich habe mich direkt beworben und die Maßnahme mitgemacht. Im Anschluss habe ich dann ein Praktikumsplatz in einer Firma bekommen, die auch ausbildet“, sagt der jetzige Elektronikergeselle. Dabei hat ihn die Handwerkskammer Hannover immer unterstützt, wie der Wahlhannoveraner sagt.

Während der Praktikumsphase nahm Alameen außerdem an einem Videodreh für die Handwerkskammer Hannover teil, dass über das Projekt sowie seinen Werdegang informiert. „Und seit 2018 stecke ich da drin“, wie es der Elektroniker selbst sagt. Damit meint Alameen, dass er seitdem an verschiedenen Veranstaltung teilnimmt sowie seit 2019 als Botschafter über seinen Weg ins und im Handwerk berichtet.

Alameen engagiert sich ehrenamtlich, weil er weiß, wie schwer es sein kann, in einem fremden Land nicht nur ein neues Leben anzufangen, sondern auch einen guten Einstieg ins Berufleben zu bekommen. „Flüchtlinge sind meistens nicht gut informiert. Deshalb biete ich ihnen einen Anhaltspunkt und helfe ihnen“, sagt Alameen. Genau das ist es auch, was für den ehemaligen Flüchtling das ehrenamtliche Engagement ausmacht: „Menschen zu unterstützen“, sagt der 26-Jährige.

Dafür braucht es nicht selten Geduld. „Viele wollen zum Beispiel nicht akzeptieren, drei oder sechs Monate ein unbezahltes Praktikum zu machen, um dann eine Ausbildung zu bekommen“, sagt Alemeen. Er selbst hat drei Monate ein Praktikum absolviert und freiwillig um drei Monate verlängert. Für seinen Einsatz und Fleiß hat er einen Ausbildungsvertrag bekommen. Aber ab und zu sind es auch Sprachprobleme, die viel Geduld erfordern.

Die Mühe lohnt sich aber immer wieder. So konnte er zum Beispiel einen Geflüchteten überzeugen, den gleichen Weg zu gehen, wie Alameen selbst. Er hat seine Geschichte erzählt und der neu angekommene Flüchtling hat den Beruf des Elektronikers während eines Praktikums ausprobiert und anschließend ebenfalls eine Ausbildung in diesem Beruf begonnen. „Ich habe mich richtig gefreut, dass ich ihn überzeugen konnte“, sagt der Elektroniker. (18.11.2021)

Seine Gedanken zum Thema Ehrenamt verrät Diaa Alemeen in diesem Video:

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Sie möchten mehr über das Projekt IHAFA erfahren? Weitere Infos und Ansprechpartner finden Sie hier.

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