Marcel Violka
Privat
Marcel Violka

Fleischermeister Marcel Violka hat neue Betriebsstrategien entwickelt, um durch die Krise zu kommen.Wie kommen Sie durch die Corona-Wochen?

Hannover.- Die Herausforderungen für jeden einzelnen Handwerksbetrieb in Zeiten einer weltweiten Pandemie, auf die die Politik mit verschärften Restriktionen reagiert hat, sind sehr unterschiedlich. Die Friseursalons und Kosmetikstudios mussten schließen, in manchen Berufen fehlen bereits Material oder Maschinenteile und nicht wenige Kunden verschieben terminierte Aufträge aus Sorge vor Ansteckung. Einige Betriebe haben schon Kurzarbeit angemeldet, anderen Unternehmen fehlt Personal, weil Beschäftigte sich zuhause um ihre Kinder kümmern müssen oder zu einer Risikogruppe gehören.

Wir haben uns im Handwerk umgehört und stellen hier in der nächsten Zeit einige Handwerkerinnen und Handwerker vor, die berichten, wie sie durch die Krise kommen.



Fleischerei Violka in Hannover

„Wir haben drei Geschäftsfelder. Das Catering ist ganz tot, der Umsatz, den wir normalerweise mit Großverbrauchern wie Kantinen machen, ist bis auf fünf bis zehn Prozent zurückgegangen. Dafür läuft das Ladengeschäft mit unseren drei Filialen sogar besser als zuvor“, erzählt Marcel Violka, Fleischermeister in Hannover. Um die Verluste aus dem Cateringzweig etwas aufzufangen, kocht er mit einem kleineren Team verstärkt Gerichte für das Glas oder die Dose, die er seit neuestem auch an Privatkunden liefert. „Den Lieferservice machen wir jetzt seit zwei Wochen und er startete gigantisch. Jetzt wird es ein bisschen weniger, daher wollen wir den Service noch auf weitere Stadtteile ausdehnen. Es sind vor allem die Senioren, die sehr froh über unseren neuen Service sind, der ihnen den Gang in den Supermarkt erspart. Aber das kann an Umsatz nur einen Teil dessen ersetzen, was durch die Corona-Krise weggebrochen ist.

Obwohl das Filialgeschäft sogar besser als sonst läuft, mussten wir für ein paar Mitarbeiter bereits Kurzarbeitergeld beantragen. Außerdem werden Urlaub und Überstunden abgebaut. Insgesamt versuchen wir aber auch, die Zeit positiv zu nutzen für Akquisemaßnahmen und hoffen, dass die Maßnahmen zur Kontaktreduzierung nicht zu lange dauern. Die Herausforderung ist und bleibt, die Kosten im Griff zu behalten, und der größte Ausgabenblock sind nun einmal die Personalkosten.“

Bei all der Krisenbewältigung schafft es der Chef aber auch noch, bei einer Hilfsaktion für die Helden der Krise mitzumachen. Als das Catering-Unternehmen Gastrotrends Hagedorn 1.000 Mahlzeiten über den hauseigenen Lieferdienst für Helfer in der Corona-Pandemie spendete, stellte Violka dafür Lebensmittel zur Verfügung. „Eine sehr unterstützenswerte Aktion“, findet der Fleischermeister aus Hannover. (17.04.2020)



Sie möchten etwas bei der Fleischerei Violka bestellen und den Betrieb unterstützen? Auf der Website finden Sie weitere Informationen: www.fleischerei-violka.de



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