Podium beim Ehrenamtsforum 2025
Handwerkskammer Hannover/Edelmann
Nach dem Vortrag von Daniel Dirkes ging es bei der Podiumsdiskussion um das Thema „Ohne Fachkräfte keine Zukunft des Handwerks – für Betriebe und das Ehrenamt“.

Ehrenamtsforum 2025 Zukunftsfest durch ehrenamtliches Engagement

Hannover.- (see) „Das Ziel von uns allen und insbesondere des heutigen Tages ist es das Handwerk zu stärken und es langfristig zukunftsfest zu machen“, so begrüßte Handwerkskammervizepräsident, Karsten Heineking, die Gäste zum 3. Ehrenamtsforum „Vorbildlich!“ der Akademie des Ehrenamts der Handwerkskammer Hannover. Eingeladen waren Ehrenamtsträger im Handwerk und solche, die es werden wollen, um sich zu informieren, zu vernetzten und voneinander zu lernen.

Das Ehrenamtsforum vereinte drei Teile. Im fachlichen Teil gab Keynotespeaker Daniel Dirkes spannenden Input zu einer immer noch hochaktuellen Frage, die nicht nur das Handwerk bewegt: Wie gewinnen wir Auszubildende und Fachkräfte, die dann langfristig im Betrieb bleiben? Die sich anschließende Podiumsdiskussion eröffnete weitere wertvolle Perspektiven und gab konkrete Anregungen und Tipps zum Thema.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stand die Würdigung von sieben besonders engagierten Ehrenamtsträgerinnen und -trägern im Mittelpunkt. Sie wurden exemplarisch für die vielen Menschen, die sich Tag für Tag mit Herzblut, Verantwortung und Professionalität einbringen, geehrt.

Zum Abschluss gab der „Markt der Möglichkeiten“ Raum für alle Teilnehmenden sich zu vernetzen, neue Aufgabenfelder kennenzulernen und frische Motivation oder Ideen für ihr eigenes Engagement mitzunehmen.

Die Grundlage ist Authentizität

Als erstes machte Daniel Dirkes, Speaker, Bauunternehmer und Autor, Mut. Trotz des Fachkräftemangels sei die Chance nicht schlecht, Menschen für die offenen Stellen im Handwerk zu finden. Laut Umfragen sei jeder dritte Arbeitnehmer wechselwillig oder zumindest wechseloffen. „Wer sich sichtbar als attraktiver Arbeitgeber positioniert, wer gute Argumente dafür hat, warum jemand bei ihm arbeiten soll, der findet auch Bewerber, die zu ihm passen“, betont Dirkes. Dafür müsse man sich Zeit nehmen und es als langfristiges Projekt angehen. Als erstes müsse man sich seiner Stärken bewusstwerden. Was biete ich meinen (neuen) Mitarbeitenden? Danach bedarf es einer authentischen Positionierung. „Wer sind Sie als Arbeitgeber?“ Anschließend sollte daraus ein zielgerichtetes Marketing folgen, das insbesondere über die Website die allgemeine Öffentlichkeit erreicht.

„Das, was alle machen, nützt nichts“, betonte Dirkes. Die Frage, die der Betrieb auf allen Kanälen schlüssig und ehrlich beantworten muss, ist „Warum sollte ich als Arbeitnehmer in diesen Betrieb wechseln?“ Das kann über die Unternehmenswerte gehen, über das Angebot besonders flexibler Arbeitszeiten bis zum Thema Mitarbeitergesundheit.

Unternehmenswerte und klare, wertschätzende Kommunikation sind wichtig

In der Podiumsdiskussion gab Unternehmerin und Friseurmeisterin Nina Suchan einen Einblick in ihre Unternehmensführung. „Wir legen besonders großen Wert darauf unsere Fachkräfte selber auszubilden, damit wir die Mitarbeiter haben, die wir haben wollen“, so Suchan. So könnten von Anfang an Unternehmenswerte deutlich gemacht und eingeübt werden. Sie biete dem gesamten Team vor allem fortwährende Weiterbildung an. Davon profitierten beide Seiten.

Mit auf dem Podium berichteten Benita von Steinaecker und Bettina Wolf-Moritz von den Unterstützungsangeboten der Handwerkskammer Hannover in Sachen Nachwuchsgewinnung und Qualität in der Ausbildung (Links zu den Angeboten finden Sie rechts). Grundsätzlich betonten auch sie, dass es im Betrieb insbesondere im Zusammenspiel mit der jungen Generation menschlich stimmen müsse. „Konflikte speisen sich in der Regel aus Beziehungskonflikten“, so Wolf-Moritz, die für das Thema Qualität zuständig ist. Hier helfen klare Regeln, wertschätzende Kommunikation und authentisches Miteinander. Das ist auch dem Auszubildenden Moritz Erbsen wichtig, denn „man verbringt mehr Zeit auf der Arbeit als mit der Familie“, so der Friseurazubi im 2. Lehrjahr, der zuvor ein Studium begonnen hatte.

Ehrenamt ist unverzichtbar – heute und in Zukunft

Danach kam der Höhepunkt des Tages: Die Würdigung von insgesamt sieben Ehrenamtsträgern im Handwerk. „Diese Ehrung soll nicht nur anerkennen, was geleistet wurde und wird, sondern auch sichtbar machen, wie unverzichtbar ehrenamtliches Engagement im Handwerk ist – heute und in Zukunft“, leitete Vizepräsident Karsten Heineking die Ehrung ein. Mann und Frau, Jung und Alt, Engagement in der Vollversammlung, den Fachverbänden, im Berufsbildungsausschuss, als Ausbildungsbotschafterin und als Brückenbauer – viele Facetten des Ehrenamts wurden vorgestellt und geehrt. „Es ist zwar viel Engagement und Zeit, die man als Ehrenamtlicher im Handwerk hineinsteckt, aber man bekommt auch unheimlich viel zurück“, da waren sich Vizepräsident Heineking und die Geehrten einig. (08.12.2025)

 Unterstützung und Weiterbildung im Ehrenamt bekommen Sie bei

Katja Jandrey

Studienorganisatorin "Triale Studiengänge"

Tel. +49 511 34859 359

jandrey--at--hwk-hannover.de

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