
Freude über den gemeinsamen Plan: v.l.n.r.: Thomas Gehre, Präsident der Handwerkskammer Hannover, René Rosenzweig, Ratsmitglied, Hans-Georg-Hellmann, Ratsmitglied, Anja Ritschel, Dezernentin für Wirtschaft und Umwelt der Stadt Hannover, Michael Wiechert, Ratsmitglied, Florian Spiegelhauer, Ratsmitglied und Peter Karst, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.
Interessenvertretung„Zukunftsplan Handwerk Hannover“ beschlossen
Hannover, 27. Juni 2025.- Nachdem die zuständigen Gremien der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft dem Plan schon mit großer Mehrheit zugestimmt hatten, folgte am Donnerstag (26. Juni) auch der Rat der Landehauptstadt, auf dessen Initiative der Plan erarbeitet wurde. In dem gemeinsamen Plan bekennen sich die drei Partner*innen zu einer zukunftsorientierten, nachhaltigen und partnerschaftlichen Entwicklung des Handwerks in Hannover - und damit auch der Landeshauptstadt selbst.
Die im „Zukunftsplan Handwerk Hannover“ erarbeiteten Positionen schaffen den Rahmen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Verwaltung, um eine langfristig erfolgreiche Entwicklung der Landeshauptstadt und des Handwerks als Faktor wirtschaftlicher und sozialer Stabilität des Standorts Hannover auch künftig sicherzustellen.
Beabsichtigt ist, einen jährlichen Spitzendialog zwischen Handwerk und Verwaltung zu etablieren sowie bedarfsorientiert Arbeitsgruppen zu spezifischen Themen einzusetzen, um den „Zukunftsplan Handwerk Hannover“ kontinuierlich zu evaluieren sowie partnerschaftlich und dynamisch an wechselnde Anforderungen anzupassen. Hannovers Wirtschafts-und Umweltdezernentin Anja Ritschel betont: „Das Handwerk ist ein wichtiger Bestandteil unserer lokalen Wirtschaft – innovativ, vielfältig und tief in der Stadtgesellschaft verankert. Es sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze, gestaltet unsere Stadt mit und trägt entscheidend zur nachhaltigen Entwicklung Hannovers bei. In einer Zeit großer Herausforderungen – vom Fachkräftemangel über die Digitalisierung bis hin zum Klimaschutz – braucht es einen starken Schulterschluss zwischen Politik, Verwaltung und Handwerk“.
Für Thomas Gehre, Kammerpräsident, und Peter Karst, Hauptgeschäftsführer ist der Zukunftsplan ein Meilenstein – für die Landeshauptstadt und das Handwerk, denn: „Das Handwerk ist Zukunfts- und Lebensraumgestalter, Nahversorger und Problemlöser unserer Stadt – verwurzelt in der Tradition, aber zugleich dynamisch und innovativ im Blick auf das Morgen. Mit dem „Zukunftsplan Handwerk Hannover“ legen wir gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Kreishandwerkerschaft aufgrund einer wertvollen politischen Initiative ein starkes Fundament für die nächsten Schritte“, betonen die beiden gemeinsam Verantwortlichen.
"Mitten im Leben stehen und gestalten – das ist typisch für das Handwerk. Wir sorgen für Ausbildung, für Arbeit, für Lösungen im Alltag. Doch um das auch künftig leisten zu können, braucht es starke Allianzen. So, wie wir mit dem Zukunftsplan Handwerk eine solide Basis geschaffen haben“, hebt Kreishandwerksmeister Kai-Uwe Henneberg hervor".
Der „Zukunftsplan Handwerk Hannover“ wurde mit Unterstützung einer Markenagentur von allen Beteiligten gemeinsam erarbeitet. Er enthält folgende Kernpunkte:
Stadtentwicklung und Gewerbeflächen
Es besteht ein hoher Druck auf das begrenzte Flächenpotenzial im Stadtgebiet. Ziel ist, im Rahmen einer funktionsgemischten Stadt der kurzen Wege, eine Balance zwischen den Anforderungen an Wohnen und Arbeiten im Stadtgebiet zu finden. Das Handwerk wird zudem frühzeitig in Planungsprozesse eingebunden.
Mobilität und Wirtschaftsverkehr
Effiziente, umweltfreundliche und praxistaugliche Mobilitätslösungen sollen die Erreichbarkeit von Kund*innen, Baustellen und Werkstätten durch das Handwerk weiter verbessern. Der Handwerksverkehr ist Bestandteil städtischer Mobilitätskonzepte und es wird angestrebt, Verwaltungsprozesse für digitale Genehmigungen weiter zu vereinfachen und nachhaltige Alternativen durch emissionsfreie Transportmöglichkeiten zu fördern.
Klimaschutz und Klimaanpassung
Der Klimawandel betrifft das Handwerk als Dienstleister und als Wirtschaftszweig. Der nachhaltige Ausbau der Wirtschaft geht Hand in Hand mit dem Ziel, Hannover „klimafit“ zu machen. Das Handwerk ist zudem Treiber der Energiewende bei der Sanierung von Bestandsobjekten und im nachhaltigen Neubau. Beratungsangebote für eine umweltfreundliche Betriebsführung tragen dazu bei, den CO²-Ausstoß zu reduzieren.
Wirtschaftsförderung und Digitalisierung
Das Handwerk als Wirtschaftsmotor und Innovationstreiber schafft und erhält attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze und fördert zudem die regionale Stabilität. Durch gezielte Fördermaßnahmen soll die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Handwerks sichergestellt werden. Die Zusammenarbeit mit Start-ups und Technologiezentren baut die Innovationsfähigkeit des Standorts Hannover weiter aus. Maßnahmen wie das Welcome Center, die Fachkräfteallianz und die Integration Zugewanderter sichern auch künftig das für den Erhalt und Ausbau des lokalen Handwerks notwendige Fachkräftepotenzial in Hannover.
Schule, Ausbildung und Fachkräftesicherung
Das Handwerk soll noch attraktiver für junge Menschen gemacht werden, um den Nachwuchs an qualifizierten Fachkräften sicherzustellen. Kooperationen mit Schulen, Praktika und Veranstaltungen positionieren das Handwerk in einer frühen Phase beruflicher Orientierung. Ein strukturiertes Matching zwischen Schule und Ausbildung stellt den gezielten Übergang von der Schule in das Berufsleben sicher. Durch eine Zusammenarbeit mit Hochschulen sollen alternative Karrierewege ins Handwerk für Quereinsteigende geschaffen werden. Zugewanderte werden durch Sprachförderung und erforderliche Qualifizierungen in den Arbeitsmarkt integriert.
Der „Zukunftsplan Handwerk“ ist ein Ausdruck des gemeinsamen Willens von Stadtverwaltung, Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft Hannover, das Handwerk zu stärken und die Zusammenarbeit kontinuierlich zu verbessern.
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