Fachkräfte Ausbildung
Franz Fender

Digitale Fachkräftegewinnung im Handwerk

Hannover.- Unbesetzte Stellen sind eine aktuell zentrale Herausforderung für Handwerksbetriebe. Eine Ursache ist der Fachkräftemangel, der unter anderem durch den demografischen Wandel befeuert wird. In vielen Handwerksbetrieben werden allerdings nicht alle Medien zur Personalbeschaffung genutzt.

Die aktuelle Studie des ifh Göttingen beschreibt einen geeigneten Prozess, der es Handwerksunternehmen ermöglicht, ausreichend Bewerber zu generieren, um ihre offenen Stellen zu besetzen. Um einen geeigneten Prozess zu entwerfen wurden leitfadengestützte Interviews mit drei Handwerksunternehmen geführt. Dabei zeigte sich, dass soziale Medien eine prozessverbessernde Alternative zu den herkömmlichen Medien der Bewerberbeschaffung darstellen können.

Ergebnisse, kurz gefasst

  • Die betrachteten Handwerksbetriebe (8, 15 und 16 Mitarbeiter) generierten durch einen weitgehend analogen Werbeprozess zwischen 0 und 4 Bewerber bei Kosten von rd. 1.000 bis 3.000 Euro. Die Besetzung neuer Stellen auf diesem Wege dauerte 6 bis 24 Monate.
  • Nach der Implementierung des neuen, digitalen Bewerberbeschaffungsprozesses wurden die Kosten auf rd. 285 bis 500 Euro gesenkt. Bei den Betrieben konnten jeweils zwischen 9 und 34 Bewerber akquiriert werden. Die Bewerbungen führten bei den Handwerksbetrieben zu zwei bis drei Einstellungen bei einer Prozessdauer von zwei bis vier Wochen.
  • Entlang der definierten Kenngrößen Bewerberzahl, Kosten und Dauer stellt sich bei den drei analysierten Handwerksbetrieben der digitale Bewerberbeschaffungsprozess gegenüber analogen Werbemaßnahmen als überlegen dar. (14.10.2021)