AR-Brille, Digitalisierung, Augmented Reality
Foto & Montage: AnyMotion
Servicetechniker vom Team Funke läßt sich durch die AR-Brille Zusatzinformationen anzeigen.

Erweiterte Realität auf der Baustelle

Twistringen/Hannover.- (see) Den Einsatz von AR-Brillen (Augmented Reality) kennen wir bisher eher von Computerspielemessen. Aber haben sie auch realistische Einsatzgebiete in der Arbeitswelt? Um diese Frage für den Wirtschaftsbereich Handwerk zu beantworten, hat sich das Forschungsprojekt „KlimAR“ in den letzten beiden Jahren damit beschäftigt, wie man die reale Welt auf der Baustelle vor Ort um kontextbezogene, computergenerierte Daten erweitern kann.

Zwei Jahre hat das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen gemeinsam mit Entwicklungspartner AnyMotion (Bremen) im Projekt „KlimAR“ dazu geforscht. Als Partner aus der Praxis hat sich das Team Funke aus Twistringen, Spezialist in der technischen Gebäudeausstattung, an dem Forschungsprojekt beteiligt. Sie konnten jetzt als erste die AR-Brille testen, mit der sich Techniker bei der Instandhaltung von komplexer Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik virtuelle Zusatzinformationen wie beispielsweise komplizierte CAD-Pläne  in das  Suchfeld einblenden können.  

Weitere Anwender aus dem Handwerk gesucht

Nachdem in dem Projekt die Grundlagen geschaffen worden sind, will AnyMotion gemeinsam mit seinem ersten Anwender Funke das System in den nächsten sechs Monaten zur Marktreife weiterentwickeln. Dafür suchen die Partner noch nach weiteren Anwendern und Investoren. Das System ist nicht nur in der Klimatechnik, sondern auch in zahlreichen anderen Gewerken einzusetzen.

Einsatz innovativer Technologien ist wichtiges Argument bei Suche nach Personal

Den Handwerksbetrieb Funke haben zudem weitere Aspekte zur Teilnahme an dem Projekt motiviert. Er beschäftigt rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bremen und Umgebung. Funke-Geschäftsführer Carlo Bottermann: „Wir sehen den Gewinn aus derartigen Engagements auch darin, unsere Marktposition und die Arbeitsplätze sichern zu können. Wir suchen stetig nach Fachkräften und nach Nachwuchs. Der Einsatz innovativer Technologien macht uns für sie attraktiver. Das erfahren wir in den Bewerbungsgesprächen immer wieder.“

Funke-Meister Eike Spreen war in das Projekt involviert und resümiert. „Zuerst war ich skeptisch, aber die Brille vereinfacht vieles, spart Zeit und lässt sich unkompliziert bedienen. Eine echte Erleichterung für die Montageleute“, meint er.

Das Projekt hatte einen Gesamtumfang von knapp 450.000 Euro und wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) gefördert. (04.03.2020)

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