Standortfrage, Dittrich Grabmale, Steinmetz
vlnr.: Angelika Ottinger, Rosemarie Colberg und Marion Dittrich

Standort in Gefahr

Hannover.- (vo) Seit 1953 ist der Steinmetzbetrieb „A. Dittrich Grabmale OHG“ in der Kirchweyerstraße in Weyhe ansässig. Vor Kurzem entschied die Kommune auf dem südlichen Nachbargrundstück eine Erweiterung der vorhandenen Kindertagesstätte mit nur drei Meter Grenzabstand zum Betriebsgrundstück zu errichten.

„Da wir zu einem produzierenden Handwerk zählen, gehört der Einsatz von Maschinen zur Steinbearbeitung mit Presslufthammer und Sägen zum täglichen Geschäft. Als wir von dem Bauvorhaben erfuhren, hatten wir große Bedenken, dass eventuelle Auflagen unsere Arbeit und letztendlich auch den Betrieb beeinträchtigen könnten“, erklärt Steinmetzin Marion Dittrich, die gemeinsam mit ihrer Schwester Angelika Ottinger den Betrieb leitet.

Bereits in dritter Generation führen die beiden Schwestern die Tradition des Steinmetzhandwerks ihrer Familie fort, sodass sie mittlerweile auf eine insgesamt 100-jährige Firmengeschichte zurückblicken können. „Der Erhalt unseres Familienbetriebs ist uns eine Herzensangelegenheit“, darin sind sich Angelika Ottiger und Marion Dittrich einig. Deswegen war der 55-jährigen Dittrich klar, dass sie sich in die Planung der Kommune aktiv einbringen muss, um zu verhindern, dass die Planung der Kommune den Betrieb in Zukunft in Bedrängnis bringt. So wandte sie sich an die Handwerkskammer Hannover.

„Wenn die neuen Nachbarn sich durch Lärm, Gerüche oder Stäube belästigt fühlen, und die Gewerbeaufsicht das Überschreiten der zulässigen Grenzwerte bestätigt, kann sie dem Betrieb Auflagen erteilen, die Existenz gefährdende Auswirkungen haben können“, erläutert Rosemarie Colberg, die in der Handwerkskammer Hannover u.a. für die Standortberatung zuständig ist. „Daher können sich Betriebe, deren Gemeinden ihre Bauleitpläne ändern, an mich wenden“, so Colberg.

Durch die Stellungnahme der Handwerkskammer Hannover und einem anschließenden Treffen vor Ort, verschafften sich Kommune, Landkreis und Gewerbeaufsichtsamt einen Eindruck über die Sachlage. Daraufhin entschied sich die Gemeinde, für den Erweiterungsbau einen anderen Standort zu suchen.

„Über die Entscheidung der Kommune den Kindergarten nicht an unsere Betriebsgrenze zu bauen sind wir sehr froh – ohne die Unterstützung der Handwerkskammer Hannover hätten wir dies mit Sicherheit nicht erreicht“, erzählt Marion Dittrich erleichtert. (25.06.2013)

Kontakt:
Rosemarie Colberg